Afrika ist in Sicht!

Spanien

Endlich schwimmt Sturdy! Das Bordleben kann beginnen. So schnell wie möglich setzen wir die Segel und schon geht es los Richtung Mittelmeer. Doch zuvor treffen wir uns mit unseren Freunden Tom und Petra, fahren 20 Seemeilen den Rio Guadiana hoch um ein bisschen das spanische Inland zu schnuppern. Hier findet grade eine Fiesta samt Prozession zu Ehren der heiligen Jungfrau de Flores statt, Mit viel Feuerwerk und noch mehr Lautstärke - nach einer Nacht ohne Schlaf flüchten wir. Weiter geht es. Leider haben wir kein Glück mit dem Wind. Eine Woche sitzen wir in Rota bei Cadiz fest, bevor der Wind endlich nachlässt und dreht. Nun aber los!

Eine Tagesreise weiter und wir können Afrika sehen. Morgen noch einmal 4o Seemeilen und Gibraltar ist erreicht - und damit das Mittelmeer!


Auf der Werft

Algarve - Portugal

Es ist Mitte März und wir fliegen!

Man soll es nicht glauben, trotz Bahnstreik und Streik des Flughafen-Sicherheitspersonals - beides endet einen Tag bzw. um 4 Uhr morgens, können wir pünktlich um 6 Uhr in Berlin abheben. Nach einem kurzen Stopp in Lissabon, sind wir pünktlich um 10.3o Uhr Ortszeit in Faro. Noch den Mietwagen abholen, unser reichlich schweres Gepäck, die Hundeflugbox samt Hund einladen und es geht weiter nach Olhau auf die Werft.

Sturdy hat den Winter gut überstanden. Das ist das Wichtigste. Nun beginnen die üblichen Arbeiten vor der Saison. Lüften, sauber machen, Wasser bunkern, Unterwasserschiff streichen, ein bisschen Holz lackieren. Die extra Arbeiten wie der neue Fäkaltank, der neue Batteriemanager und das neue Echolot, die nagelneue Ankerkette montieren laufen nebenher. Wir veranschlagen eine knappe Woche, dann soll es ins Wasser gehen. 

Doch das Wetter macht uns einen gehörigen Strich durch unsere Planung.

Seit einer Woche sitzen wir fest. Immer noch auf dem Trockenen. Windstärken 7 bis 8, zeitweise bis 9 Bft. und dazu noch Regen, Regen und nochmals Regen. Da hört der Spaß langsam auf. Nun ist ein Licht am Ende des Tunnels - zweieinhalb Wochen nach unserer Anreise geht es am Dienstag nach Ostern endlich ins Wasser Die Saison kann beginnen!

Ab nach Hause

Algarve

Und schon ist wieder eine Saison vorüber. 2455 Seemeilen liegen hinter uns. Wir sind an unserem Winterplatz angekommen und genießen noch die letzten Tage. Morgens ein bisschen was für Sturdy tun, Nachmittags mit dem SUP üben. Werner macht das schon ganz gut und im nächsten Jahr sollte es mit dem Landgang mit Nero eigentlich klappen. 

In diesem Jahr liegen wir mit Sturdy in einer kleinen Marina mit Werftbetrieb in Olhau. Es gibt keine Wasserliegeplätze. Nur ca. 100 Plätze Trockenplätze liegen zur Verfügung, die sich groß und klein teilen müssen. Wir fühlen uns hier gut aufgehoben. Nachdem wir alles winterfest gemacht haben, geht es mit dem Flieger nach Hause. Nero kommt in seine Flugbox und los geht es. Von Faro über Lissabon nach Berlin zum neuen Flughafen. Die anschließende Bahnfahrt nach Hause dauert fast genau so lange, wie die Flugreise. Aber nun ist es geschafft! Im nächsten Jahr geht es weiter Richtung Mittelmeer und zu den Balearen. Mal sehen wie wir eine Begegnung mit den Orcas vermeiden können. es dürfte interessant werden.

Keine Orcas in Sicht!

Südküste Portugal

Orcas - auch Killerwale genannt - sind das Thema in den Häfen. was kann man machen? Hast Du schon gehört? Hast Du das abgebissene Ruder von dem französischen Schiff gesehen? 

Die allgemeine Strategie ist, so nah wie möglich am Ufer, innerhalb der 20 Meter Tiefengrenze zu fahren. Manche schwören auf Firecracker, andere auf Sandeimer (aber wieviel Sand will man da mitschleppen?) Der nächste auf den sogenannten "Pinger". Dieses Teil schleppt man hinter sich her, es gibt Signale von sich, die die Orcas vertreiben sollen. Hoffentlich wissen sie das auch! Der nächste schlägt die Flucht per Motor vor. was also tun? Verboten ist das alles. Für uns stellt sich die Frage bisher nicht. Wir haben keine gesehen!

Wir haken einen Hafen nach dem anderen ab. bleiben hier einen Tag, dort mal zwei oder drei. In Setubal, südlich von Lissabon, bleiben wir etwas länger und besuchen dabei auch die Markthalle. Sie soll zu den schönsten in Portugal zählen. Die Halle ist groß, hell und mit bemalten Kacheln geschmückt. Es ist mächtig was los, denn der Markt ist nur vormittags geöffnet. Es macht Spaß durch die Gänge zu schlendern und alles auf sich wirken zu lassen. 

von Setubal geht es weiter nach Süden. wir passieren das Cap San Vincente, den äußersten Zipfel Europas. Nun haben wir die Algarve erreicht. Zwei mal ankern wir noch (Portimao und Culatra), dann haben wir unseren Winterplatz in Olhau vor uns.

Die Entscheidung ist gefallen

Galizien bis Porto

Unser Plan, das Schiff in Galizien über den Winter zu lassen, ist mächtig ins Wanken gekommen. Zwar haben wir uns bei zwei Marinas, die auch ein Winterlager betreiben, ein Angebot machen lassen, doch nachdem wir herausgefunden haben, wie der Winter in Galizien aussieht, waren wir doch sehr unsicher. Regen, Regen und nochmals Regen. es ist nicht umsonst hier so grün. Ob unsere Sturdy das so gut übersteht? Wir berieten uns mit unserem Freund  Tom, der seit Jahren an der Algarve segelt und einen Großteil des Winters verbringt. So entschlossen wir uns, unser Glück bei der Marina Olhau zu versuchen. Die Marina liegt, wie auch vor zwei Jahren die Marina Faro, in der Lagune von Culatra. Der Flughafen ist nahe, das Angebot war okay. Also nichts wie ab in den Süden! Das sind von Vigo noch einige Meilen entfernt. Der Sliptermin ist am  25. September  gebucht. Also nichts wie los! somit konnten wir noch ein paar Orte besuchen, die nicht auf unserer Wunschlist stehen. Zuerst einmal nach Porto. Wir waren zwar schon 2012 hier, jedoch nur im südlichen Teil der Stadt. Dieses Mal fahren wir den Duoro hinauf, ankern vor der teuren Marina und am nächsten Tag geht es los. Mit dem Schlauchboot zu einer kleinen Kreuzfahrt auf dem Fluß. Anschließend Besichtigungstour auf der nördlichen Seite von Porto. Es ist einfach eine tolle Stadt!

So kann es weiter gehen.

Der westlichste Punkt

von A Corunia bis zur Ria de Arosa

Nun fängt unsere Ankerzeit an, die wir sehr genießen. Kein Rummel in der Marina, normaler weise schwimmen gehen - aber nicht bei 16 Grad Wassertemperatur, grillen auf dem Heckgrill.

Wir besuchen das kleine Dorf Redes in der Ria de Ares und bleiben 4 Tage hier um uns die nähere Umgebung anzuschauen und auf passendes Wetter für die Weiterfahrt zu warten. Die wird erst etwas holperig, denn wir haben 2,5o Meter Welle und fast keinen Wind. Erst nach 2 stunden können wir entspannen und es geht flott voran nach Camarinias. Wir sind nicht die einzigen, die heute weiter segeln. Insgesamt 7 Schiffe begleiten uns Richtung westen. Ein paar Tage später runden wir den westlichsten Punkt Europas. Wir sind nun zum 5. Mal auf dem Weg um Cap Finisterre und es ist jedes Mal beeindruckend. Viele Menschen sind auf dem Cap zu sehen, entweder als Wanderer oder per Auto kann man den Berg erklimmen. 

Wir segeln weiter zu der jedes mal beeindruckenden Stadt Muros. Die meisten Gebäude  sind aus Sandsteinquardern gebaut und beeindrucken mit ihren Arkadengängen. Heute ist Markt und entsprechendes Gedränge. Obwohl so gut wie alles verkauft wird, gibt es nur einen Gemüsestand. Der wird aber richtig umlagert. 

Bevor das vorhergesagte Wetter auf Süd dreht und sich verschlechtert, segeln wir zur nächsten Ria - de Arosa. Die ist mehr verzweigt und bietet Schutz vor allen Winden. Die riesigen Felder der Muschelflöße dienen dabei als Barriere und halten den Seegang von den Ankerplätzen fern. Nun weiter zur Ria de Pontevedra. In der Ria de Aldan gehen wir wie vor 11 Jahren vor Anker und feiern Werners Geburtstag, bevor es zur letzten Ria de Vigo geht.

Eine Reise entlang der Nordspanischen Küstee

von Bilbao bis Sada

Wir segeln entlang der Küste mit meist wenig Wind und viel Welle bzw. Dünung. Es macht nicht unbedingt Spaß, denn große Strecken müssen wir motoren um überhaupt vorwärts zu kommen. Nichts desto trotz streifen wir auf der Reise viele große Städte wie Bilbao, Santander Gijon oder kleinere wie Avilles, Ribadeo, Viveiro und Sada. 

In Bilbao besuchen wir das weltbekannte Guggenheim-Museum, das allein durch seine ausgefallene Architektur schon ein Hingucker ist. Über Kunst kann man sich bekanntlich streiten; unser Ding ist das hier nicht. Es gibt eine Otto Kokoschka Ausstellung, die ganz sehenswert ist. Doch Bilder von ca. 3x4 Meter Größe: schwarze Leinwand mit einem kleinen 15x20 cm großen weißen Fleck links unten, lassen uns doch zweifeln, was das soll!

Da kann man in Gijon mit einem "Tannenbaum" aus grünen Glasflaschen schon mehr anfangen.

Santander ist eine weitere Großstadt vor der wir ankern. Hier geraten wir in einen Bootskorso von ca. 100 bis 200 Booten aller Größen. Wir haben das Gefühl überrannt zu werden.

Nach unserer Lieblingsankerbucht Cedeira, in der wir mehrere Tage bleiben, segeln wir nach Sada. Hier müssen wir uns von Silke und Knut von der Samanta verabschieden, mit denen wir seit Cuxhaven zusammen gesegelt sind. Die beiden wollen in die Karibik. Wir tüddeln hier noch ein wenig rum. Noch bleiben uns 2 Monate Zeit.

Spanien - wir kommen!

Frankreich und Spanien

Immer weiter segeln wir an der französischen Atlantikküste entlang. Einen Hafen nach dem anderen haken wir ab. Zwei Tage ankern wir vor der Ile de Re bei La Rochelle; dann vor der Ile de Oleron, um anschließend nach Royan zu segeln. Wir sind ein wenig enttäuscht, wurde uns doch die Stadt als schön empfohlen. Nun gut - es ist Abend und alles ein wenig ausgestorben. Erst am nächsten Tag entdecken wir Parks und Einkaufsstraßen voller Menschen -  da sieht die  Welt doch gleich ganz anders aus. 

Von hier starten wir Richtung  Spanien. Das muss gut geplant werden, denn es gibt hier 2 große Schießgebiete des französischen Militärs. Im Hafenbüro hängen die Schießpläne für die kommende Woche aus. Wir suchen uns einen vom Wetter her passenden Tag aus und planen zusammen mit Sy Samanta ,wann wir wo sein müssen, um unbeschadet durchsegeln zu können. Es finden nicht überall Schießübungen statt. Nachts und am Wochenende eher selten. 

So erreichen wir nach gut 24 Stunden die spanische Küste, die hier üppig grün und bergig ist. Unser Ziel ist die große Bucht von San Sebastian, die halbwegs geschützt und wunderschön ist. Auf jeden Fall ist die Stadt eine Reise wert. Wir haben Glück und finden im kleinen Hafen einen Liegeplatz, da die Franzosen noch keine Ferien haben, ist das kein Problem.

Zufällig findet am nächsten Tag ein "La concha"-Rennen statt. Das ist der Nationalsport der Basken (wir sind hier im spanischen Baskenland), ein Ruderwettbewerb, der auf die alte Fischertradition zurück geht, so schnell wie möglich in den Hafen einzulaufen, um als erster den Fischfang für den besten Preis zu verkaufen. 14 Männer oder auch Frauen werden dafür benötigt aufs Meer zu rudern - bei Wind und Wetter ! - um so schnell wie möglich die Ziellinie zu erreichen. Jeder Hafen der Küste legt Wert darauf ein eigenes Boot am Start zu haben. Das spanische Fernsehen überträgt live dieses Rennen, sogar ein Hubschrauber ist dabei! Nach ein paar Stunden ist alles vorbei und in den Kneipen der Altstadt wird gefeiert.

Nun segeln wir entlang der spanischen Nordküste - Baskenland, Kantrabien, Asturien, Galicien - es gibt viel zu entdecken.

Zwischen Mittelalter und Moderne

Frankreich - Bretagne

So langsam beenden wir unsere Seereise rund um die Bretagne. 

Von Camaret segeln wir nach Morgat. Hier ankern wir für eine Nacht. Werner versucht sich wieder am Stand up paddling, denn hier ist das Wasser ohne Windwellen und somit schön glatt. Nun darf Nero mit aufs Bord. Es klappt überraschend gut!

Ein erneuter Besuch in Benodet, dem Flußhafen an der Odet begeistert uns immer wieder. In Concardenau besuchen wir wieder die schöne Altstadt auf der Zitadellen - Halbinsel. Ein neues Ziel ist diesmal Lorient. Der frühere U-Boot-Hafen der deutschen Wehrmacht kann besucht werden. Heute ist es zum Teil ein Museum, mit einem französischen U-Boot, das besichtigt werden kann. Ein großer Teil der alten Bunker wird als Bootsbauhalle benutzt. Die neuen Rennboote "Imoca", wie auch Boris Hermann eines segelt, werden hier gebaut und haben im Rennboothafen einen Liegeplatz.

Der lebhafte Hafen Quiberon ist für uns ein Etappenziel auf dem Weg zum Golf von Morbihan. Dieses tidenabhängige Gebiet ist ein Segelparadies, von dem jeder französische Segler schwärmt. Das müssen wir uns ansehen. Die Strömung ist enorm. So kommt man entweder schnell voran - oder eben nicht. Wir verbringen ein paar Tage vor Anker und besuchen zum Abschluß die schöne alte Stadt Vennes, mit den bunten Fachwerkhäusern. So etwas haben wir noch nie gesehen. Einfach toll!

Wir besuchen Arzon, Pornichet und gelangen zur Insel Ile de yeu. Die beliebte Ferieninsel hat ihren eigenen Reiz. Schöne kleine Ferienhäuser, lange Sandstrände und sogar Wald.

Nun segeln wir wieder in die Moderne: das das zweitgrößte Seebad Frankreichs ist Le sable de Olonne. Es hat außer schönen Sandstränden und die hier beheimaten Rennboote nicht viel zu bieten. 

Wir machen uns an die alltäglichen Arbeiten: Boot waschen, Wäsche waschen und natürlich die immer mal wieder anfallenden Reparaturen am Boot. Nun kann es weiter zum nächsten Ziel gehen.

Wild-romantische Bretagne

Die Bretagne ist die äußerste französische Halbinsel, die weit in den Atlantik hinein reicht. 

Wir starten in Cherbourg um zu den englischen Kanalinseln zu gelangen. Die Strömung in diesem Gebiet ist enorm; und so müssen wir genau ausrechnen, wann wir starten können. Um nichts verkehrt zu machen, erkundigen wir uns noch bei einem einheimischen Segler. Eine Stunde vor Hochwasser Cherbourg geht es los. Unser Ziel, die Insel Guernsey ist 48 Seemeilen entfernt und für unsere Verhältnisse schnell erreicht. Teilweise mit über 9 Knoten düsen wir dahin.

Da Nero nicht die Insel betreten darf, ankern wir vor St. Peter Port, wie auch die anderen Male zuvor. Nero hat zwar auch einen "Pipi-Pott", aber den mag er nicht benutzen. So kneift er die Pfoten lieber zusammen und wartet 24 Stunden bis zu seinem ersten Bach - kurz vor dem Ziel geht es dann doch nicht mehr. Einen Eimer Wasser drüber - und fertig.

Wieder in Frankreich besuchen wir wieder die bekannten Orte Tregulier, Roscoff und L´aber Wrach - einfach weil es die einzigen Häfen sind, die bei allen Gezeiten angelaufen werden können. 

In diesem Jahr werden wir vom Nebel verfolgt. Die gesamte Küste ist zeitweise in Nebel gehüllt. Es ist kalt, wenig Wind und für Juni recht ungemütlich. 

Endlich erreichen wir Camaret sur mer. Eigentlich startet man von hier zur Biskaya -Überquerung. Doch dieses Mal wollen wir die Biskaya ganz ausfahren um endlich neue schöne Orte kennen zu lernen.,

Das Beste an Frankreich - die Normandie

Einen kleinen Teil unserer Reise befahren wir wieder die Staande Mastroute und kommen somit auch wieder nach Amsterdam. Wir planen nur einen kleinen Besuch, bevor es zum Amsterdamer Seehafen Ijlmuiden geht. Viel Sand, lange Wege und noch sehr leer, da die Saison noch nicht begonnen hat. Nach einem kurzen Aufenthalt segeln wir bei schönstem Wetter nach Scheveningen. Das Seebad ist gut gefüllt, denn es ist Himmelfahrt und somit auch in Holland ein langes Wochenende.

Der nächste Segeltörn geht an Rotterdam vorbei ins gut 70 sm entfernte Zeebrügge. Vor Rotterdam müssen wir uns über Funk anmelden um den Strom der ein- und auslaufenden Großschifffahrt zu queren. Es klappt gut und wir können ungestört weiter segeln. Am Abend erreichen wir

Zeebrügge, das wir 2016 schon einmal besucht haben. Der Hafen ist nicht wieder zuerkennen. Viele neue Hafeneinrichtungen, neue Häuser , restaurierte Fischhallen. Ein ganz neues Viertel ist in den Jahren entstanden und läd zum bummeln ein.

Über die Häfen Dünkirchen, Bolougne sur mer und dem schaukeligen Dieppe segeln wir bei anhaltendem Nordostwind nach Le Havre. Hier halten wir uns nicht lange auf. Gleich am nächsten Tag besuchen wir einen neuen Hafen - Ouistreham. Durch eine Schleuse, auf die wir 3 Stunden warten müssen, gelangen wir in den inneren, geschützten Teil des Hafens.

Wir bleiben 5 Tage hier und mieten mit Knut und Silke von der Samantha zusammen ein Auto um die  Normandie zu erkunden.

Die teilweise mondänen, aber durchaus liebenswerten Orte mit ihren wunderschönen romantischen Häusern sind sehenswert.

Besonders gut gefällt uns Honfleur, an der Mündung der Seine gelegen. Deauville, Tronville, Cabourg mit seinen imposanten Hotels, Casinos und Strandhäusern haben es uns angetan. Mal sehen was die weitere Segelstrecke entlang der Normandie noch bringt.

On the road again

von Fehmarn bis Amsterdam

Es hat ein bisschen gedauert, mich doch noch dazu durchzuringen von unserer neuen Reise zu berichten. Dank dem fehlenden Internet in vielen deutschen Häfen, hatte ich eigentlich keine Lust mehr, weiterhin zu berichten. Ein Nero-Erlebnis hat mich doch noch umgestimmt.

Also: wir unternehmen doch noch einmal eine neue Reise! Zurück in den Süden - in die Wärme!

Im Winter hatten wir ein volles Programm. Wir haben neue Instrumente für Echolot, Logge und ein Windmessgerät angeschafft und installiert.

Die Windsteueranlage überholt. Eine neue Ankerbedienung habe ich zum Geburtstag bekommen. Zwei neue Solaranlagen wurden auf dem Bimini angebracht. Das neue Kühlschrankaggregat ist auch an Bord.

Die Toilette bekam neue Fäkalschläuche; die Fock einen neuen Sonnenschutz verpasst und natürlich 100 weitere Restpunkte.

Mitte April haben wir Sturdy ins Wasser gebracht. Ende April ging es dann von Rostock aus los. Über Wismar, Heiligenhafen und Kiel in den Nordostsee Kanal. Alles alt bekannte Wege. Von Cuxhaven starten wir nach Helgoland, weiter nach Borkum und dann ein kleines Stück quer durch Holland bis zum Amsterdamer Seehafen Ijmuiden.

Es ist saukalt und uns drängt es in die Wärme. Mal sehen wann es T-Shirt-Wetter gibt.

Ein kleiner Herbsttörn

Dänemark und Deutschland

Bevor es ins Winterlager geht, unternehmen wir noch einen kleinen Herbsttörn nach Kühlungsborn. Für unsere drei Enkelkinder natürlich ein großer Spaß. Zum ersten Mal mitsegeln und zum ersten Mal auf dem Boot übernachten, Oma und Opa sind soviel Trubel nicht gewohnt -. da braucht man Nerven!

Danach geht es mit Hiltrud und Gerhard auf einen kleinen und ruhigen Törn nach Dänemark. Die Häfen sind um diese Jahreszeit ziemlich leer und zudem spielt das Wetter auch mit. Über Gedser, Guldborg und Vordingborg, besuchen wir auch den kleinen Ort Haesnes mit seinen Reethäusern. (einmalig in Dänemark)

Bei etwas stürmischer See beenden wir den Törn nach fast einer Woche in Warnemünde.

Nun heißt es auf in unser Winterlager nach Fehmarn. Noch haben wir etwas Zeit und auch das schöne Herbstwetter läßt uns nicht im Stich. Wir besuchen Rerick, Wismar, Kirchdorf auf Poel, Grömitz und Großenbrode. Pünktlich zum Wetterumschwung geht es dann für den Winter an Land.

Weiter geht es

Dänemark

Von Nyborg kommend segeln wir weiter nach Süden, entlang der Insel Langeland. Wir besuchen das niedlich kleine Dorf Troense mit seinen schönen alten Häusern und die kleine Stadt Rudkoebing auf Langeland. Auf der Insel Äro besuchen wir die alte Hafenstadt Marstal. Hier ist die bekannte dänische Seefahrtsschule, an der zukünftige Kapitäne ausgebildet werden. In der Saison ist der Hafen stets mit meist deutschen Booten überfüllt. Wir besuchen das Seefahrtsmuseum, das uns mit seinen vielen Exponaten überrascht. Wir unternehmen mehrere kleine Radtouren in die Umgebung. Das nächste Ziel - Nakskov ist nicht unbedingt einen Besuch wert. Dafür ist der Supermarkt nur 50 Meter entfernt. Unser Ziel Kragenaes am Smalandsfahrwasser ist dafür ein interessantes Ziel in Sachen Kunst. Wir besuchen die "Dodekalitten". Eine Steingruppe von demnächst 12 Skulpturen, die 7 bis 9 Meter hoch und in einem Steinkreis aufgestellt sind. Dazu erklingt sphärische Musik aus Steinen, die zwischen den Steinmonumenten stehen. Irgendwie beeindruckend und auf jeden Fall einen Besuch wert. 

Über unsere nächsten Ziele Guldborg, Nyköbing und Gedser erreichen wir Warnemünde. Hier  werden wir unsere Sturdy für 2 Wochen lassen um nach Hause zu fahren. Eine Familienfeier steht an. Im September beenden wir dann unsere Ostseerunde und werden wieder in Fehmarn anlegen.

Von Fregatten und Ritterspielen

Dänemark

Wir besuchen die kleine alte Stadt Ebeltofft, die geschützt in der Aarhusbucht liegt. Hier hat die Fregatte "Jylland", erbaut 1865, ihren letzten Liegeplatz in einem Museum gefunden. Die Jylland liegt aufgeriggt auf dem Trockenen und kann besichtigt werden. Unser Liegeplatz ist im Museumshafen unweit der Fregatte und so können wir in aller Ruhe alles besichtigen. Mit einem speziellen Code können wir kommen und gehen wie es uns passt .Weiter segeln wir nach Samsö und ankern in der Lagune von Langör in einer großen, von kleinen Inselchen umgebenen Wasserfläche. Viele Seevögel sind hier zu Hause, 

Weiter geht es über Korshavn und Reersö nach Nyborg. Der alte Fährhafen südlich der großen Beltbrücke hat sich gemausert. Noch vor einigen Jahren legten hier fast minütlich Fähren und Eisenbahnfähren an. Man wusste gar nicht wie man unbeschadet dazwischen kommen sollte. Mit der großen Brücke über den Belt, die Fünen mit Seeland verbindet, hat sich das geändert. Die Fähren sind verschwunden und auf dem ehemaligen Hafengelände ist ein neues und schickes Wohnviertel entstanden. Dazwischen keine Kanäle und Bootsanleger. Wir finden einen guten Platz fast am Stadtzentrum. 

Hier findet an diesem Wochenende ein Mittelalterspektakel statt. Rund um das alte Schloß sind Marktstände aufgebaut, in denen "mittelalterliches" verkauft wird. Außerdem finden "Ritterkämpfe" mit Pferd und (Holz)Schwert und Lanzen statt. Bogenschießen mit Feuerpfeilen und Kanonendonner inklusive. Zum Abschluß noch ein Feuerwerk (um 20.30 Uhr noch im Hellen - das ist mal was Neues. 

So verbringen wir vergnügliche zwei Tage.

Übrigens Pleiten, Pech und Pannen: das Kühlschrankaggregat gibt seinen Geist auf und erzeugt einen Kurzschluss nach dem anderen. Auch bei Landstrom ist der Zusammenbruch des Stromnetzes vorprogrammiert. Der Kühlschrank ist ca. 25 Jahre alt und es lohnt sich nicht mehr etwas zu investieren, schon gar keinen teuren Mechaniker. Wir beschließen einen neuen zu bestellen und demnächst einzubauen. Die Pechsträhne könnte nun wirklich mal enden.

Pleiten, Pech und Pannen

Schweden

Langsam aber sicher geht unsere Reise wieder in den Süden. Von Strömstad wollen wir wieder zurück trödeln, noch ein paar kleine Buchten genießen und dann Richtung Heimat.

Gleich hinter Strömstad fahren wir in eine kleine Bucht. Beim Landgang mit dem Dinghi fährt Werner ein bisschen seht flott an den Anleger - und ich kann das Boot gar nicht so schnell und mit Kraft abhalten. Also ein ziemliches Loch im Schlauchboot. Quasi auf einem Bein erreichen wir unsere fast 1,2 Meilen entfernte Sturdy wieder. Anschließend soll die Reparatur statt finden. Der 2 Komponentenkleber ist eingetrocknet zumindest eine Phase. also muss in der nächsten Stadt erst mal neuer besorgt werden. Dann kann repariert werden. Nun ziert ein ziemlich großer Flicken unser Schlauchboot.

Nach der kaputten Batterie - Pleite und dem Schlauchboot - Pech folgt natürlich die Nummer 3 -Panne.

Das Windrad funktioniert nicht mehr richtig. Es steht ständig im Stopp-Modus und dreht sich viel zu langsam- Werner kann es  in luftiger Höhe reparieren. Das war ein bisschen abenteuerlich, aber nun rennt es wieder wie gewohnt. 

So- nun ist es genug mit Pleiten, Pech und Pannen.

Wir treten die Rückreise an, die uns nach Skagen und dann weiter die dänische Jütlandküste hinab führt. Die dänischen Häfen sind meist übervoll, sodaß wir oft im Päckchen liegen, was manchmal etwas anstrengend ist .Über drei bis fünf Boote mit unterschiedlichen Höhen zu steigen schlaucht manchmal. Wir besuchen ein paar neue Häfen, die wir noch nicht kennen. So lernen wir Saeby, Randers und Bonnerup-Haven kennen.

Auf Zick-zack Kurs

Schweden

Weiter geht es auf zick-zack Kurs durch die Schärenwelt. Wir besuchen die eine oder andere größere Stadt, wie zum Beispiel Uddevalla. Alt und modern trifft sich hier, ist aber im Grunde sehr nichtssagend. Einkaufe( es gibt sogar einen, in Schweden ehr seltenen, Lidl), Wäsche waschen, Wasser bunkern und duschen. Das volle Programm! Nur beim Diesel tanken gibt es ein Problem. Der Tankstellen Tank ist nach 0,3 Litern leer! Dafür sollen wir dann auch noch für 7 Liter bezahlen. Sowas haben wir auch noch nicht erlebt.(und auch nicht bezahlt) Dafür ist das sehr interessante Bohuslän Museum kostenlos.

Nach einigen Ankerstopps erreichen wir Lysekil. Hier ist es wirklich nett. Schöne alte Holzhäuser, tolle Kirche und ein lebendiger Hafen. Hier bleiben wir wetterbedingt 3 Tage, die wir  kurzweilig verbringen können.

Wir besuchen die Insel Musö und natürlich auch die 60 bis 70 "Steinmänner".  Aufgeschichtete Granitblöcke von gut 2 m Höhe stehen oben auf der Schäre und sind von weitem schon zu sehen.

Von Musö segeln wir in die Außenschären, baumlose Inselchen, dem Westwind ausgesetzt, fast ohne jegliches Grün. Wir lieben aber die grünen Inseln, und so bleibt es bei einem kurzen Besuch. 

Immer weiter nach  Norden segelnd, erreichen wir Strömstad, die nördlichste Stadt an Schwedens Westküste.

Die Norweger haben Sommerferien und fallen wie die Heuschrecken ein. Lebensmittel und alkoholische Getränke sind hier wesentlich billiger. Der Hafen ist total überfüllt. Nur mit Glück und Zufall ergattern wir einen Platz. Wir sind schon vor 11 Uhr im Hafen und können nun das "Hafenkino" genießen.

Wo bleibt der Sommer?

Schweden

Nach einigen schönen Tagen in Dänemark, machen wir uns auf, unser diesjähriges Sommerziel - Schweden zu erreichen. 

Von Hals in Jütland, gelegen am Eingang zum Limfjord, segeln wir über die Kattegatinsel Laesö, in die Schären südlich Göteborgs. Doch der Wettergott ist uns nicht hold. Wind, Regen und trübes Wetter begleiten uns. Der Sommer lässt zu wünschen übrig. ( Wir sind Mittelmeer verwöhnt)

Wir treffen Werners Bruder Siggi, der mit seinem Boot auch in den Schären unterwegs ist, und segeln für ein paar Tage zusammen. Durch die Schärenwelt geht es gen Norden, Wir ankern mal hier, mal dort, und meiden die teuren Häfen. Nach einem dieser Ankerstopps spielt die Elektrik verrückt. Nach einander fallen Plotter, Autopilot,  Bugstrahlruder, Ankerwinsch und dann sämtliche Elektrik aus. Nur der Motor tut noch seinen Dienst. Wir fahren in den nächsten Hafen - Myggenäs - südlich der Insel Tjärn. Nach diversen Tests stellt Werner fest, dass die große Batterie für das Bugstrahlruder und die Winsch ihren Geist aufgegeben hat. Nach fast 10 Jahren auch kein Wunder.

Natürlich passieren dies Dinge immer am Wochenende und dazu ist auch noch Mitsommer - ein schwedischer Feiertag. Da tut sich ab Freitag gar nichts mehr. Also verbringen wir das Wochenende im Hafen von Myggenäs ( 38 Euro pro Nacht) . Immerhin haben wir nun endlich Sommer. Auch in Schweden wird es mal richtig warm mit 27 Grad.

Am Montag bekommen wir von dem hier ansässigen Jachtservice ein Auto geliehen (umsonst) und können in der nächsten Stadt eine neue Batterie kaufen. Nur beim Preis fallen wir in Ohnmacht - 500 Euro für eine 180 Ampere Batterie! In Deutschland kostet so etwas die Hälfte. Aber vielleicht hat die Inflation auch hier zugeschlagen.

Dänische Impressionen

Dänemark

Die Dänen sollen die glücklichsten Menschen Europas sein. Das hat sicherlich mit der dänischen Gemütlichkeit, sprich "hyggelig", zu tun.

Das Leben geht langsamer, zumindest außerhalb Kopenhagens. 

Unser Leben auf dem Boot passt sich der Langsamkeit an. Wir besuchen kleine Inseln wie Omö und Tunö, Städtchen wie Augustenborg, Sonderborg, Svendborg, Ärosköbing oder Middelfart. Die Ruhe und Langsamkeit kennt keine Grenzen.

Per Fahrrad erkunden wir die nähere Umgebung. Nero dankt es uns - endlich ausreichend Bewegung. 

Einziger Wermutstropfen: das Wetter. Es ist kalt, windig und oft nass! Durch unseren Mittelmeeraufenthalt in den letzten 6 Jahren, sind wir wirklich verwöhnt. Dort haben wir über die Hitze im Juli/August geschimpft. Hier über die Kälte im Juni. Man kann eben nicht alles haben.

 

Die Entdeckung der Langsamkeit

Dänemark

Nachdem wir im letzten Jahr 2175 Seemeilen unter Segeln bzw. Motor(fast 75%) zurück gelegt haben, wollen wir in diesem Jahr eine ruhige Reise unternehmen. Wir wollen uns treiben lassen, egal wohin - Hauptsache segeln. Bei den derzeitigen Preisen ist eine Motorfahrt schon fast ein Luxus. 

Unsere neue Reise beginnt in Rostock mit dem Besuch unserer Enkelkinder, die zum ersten Mal unser Boot entdecken. Da ist Leben in der Bude!

Am nächsten Tag geht es dann wirklich  los. Auf der Warnow erleben wir eine Überraschung. 2 Rehe überqueren mitten im Industriegebiet den Fluß. So etwas haben wir noch nie gesehen.

Am ächsten Tag geht es dann wirklich los. Bei schönstem Kaffeesegelwetter machen wir uns auf Richtung Dänemark. Der Segeltag endet bei mittler Weile 7 Bft. in Stubbeköbing - fast 45 Seemeilen. Langsam geht anders.

Nun tüddeln langsam von Hafen zu Hafen und genießen die dänische Gemütlichkeit, die schöne Landschaft und die tollen kleinen Häuser. 

Weiter  geht es nun von Insel zu Insel langsam Richtung Schweden.

Der Winter ist vorbei.

Für diesen Winter haben wir uns eine Menge vorgenommen. Vielleicht ein wenig zu viel. Nun ist es schon Anfang Mai und wir sind jetzt erst mit Sturdy ins Wasser gekommen.

Unsere Projekte für diesen Winter konnten wir eins nach dem anderen abarbeiten. Als wichtigster Punkt standen neue Fenster an. Wir laborieren schon eine Weile an den Fenstern mit Sikaflex herum, doch wirklich von Erfolg gekrönt waren diese Bemühungen nicht. So sollte also diesmal eine Grundsanierung her. Neben neuen Innenrahmen aus Edelstahl ( die alten waren aus Alu und hatten mittlerweile Lochfraß), neuen Scheiben (nach über 20 Jahren grisselig und etwas blind) vor allem eine neue Abdichtung mit Karosserieband. Wir machten uns im Internet schlau und los ging es. Mit viel Geduld und noch mehr Arbeit erreichten wir unser gewünschtes Ziel. Endlich dichte Fenster (schon getestet)!

Ein weiteres Projekt waren neue Polsterbezüge, diesmal mit eidottergelbem Leder. Das sieht toll aus.

Der Innenausbau wurde restauriert und teilweise neu lackiert. Die Pantry kommt nun in weiß/natur daher und sieht viel freundlicher aus.

Außerdem musste ein Bootsbauer einen GFK-Schaden in der Außenhaut reparieren, der durch falsches Aufpallen des Bootes im letzten Winterlager in Portugal passiert ist.. Das nahm witterungsbedingt eine Weile in Anspruch.

Ein neues Solarpaneel wurde installiert, das Windrad wurde überholt und neue Lager eingebaut.

Tausend andere Kleinigkeiten, die erledigt wurden, kann ich hier gar nicht aufzählen. So zog sich der Winter dahin. Anfang Mai konnten wir endlich mit Sturdy ins Wasser. Nach 6 Jahren zum ersten Mal wieder den Mast stellen. Das fühlte sich seltsam an, wir hatten ganz vergessen, wieviel Arbeit das doch ist. Im Mittelmeer blieb im Winter der Mast an Land schließlich immer stehen. Nun noch das vom Segelmacher grundüberholte Segel anschlagen und es kann los gehen.

Das Ende einer Reise

Good old Germany

Nachdem wir Hollands Kanäle verlassen haben, segeln wir über die Ems nach Borkum, dann Helgoland und weiter nach Cuxhaven und Brunsbüttel zum NOK. In Helgoland bleiben wir ein paar Tage um noch einmal das "Inselfeeling" zu genießen. Wir besuchen das Oberland und die Kolonie der Basstölpel. Erstaunlich ist dabei, dass die Tölpel erst seit 1991 mit damals 3 Brutpaaren und nun mit 640 Paaren hier brüten und ihre Jungen groß ziehen. Mittler Weile sind sie wesentlich zutraulicher gegenüber Menschen und man kann ganz nahe an die Kolonie gehen und Fotos machen.

Von Helgoland segeln wir mit viel Wind und Welle über Cuxhaven und dann die Elbe hinauf zum Nordostseekanal. Am nächsten Tag spulen wir die knapp 100 Kilometer ab. Wir übernachten im Kanalhafen von Kiel und segeln dann weiter zu unserem diesjährigen Winterlager nach Fehmarn. Es war ziemlich schwierig an der gesamten Ostseeküste einen Hallenplatz für unser Boot zu finden. Erst in Fehmarn wurden wir fündig.  Nun bleibt Sturdy über Winter hier und wird überholt. Neue Fenster sind das große Projekt dieses Winters.

Eine Reise ist nun zu Ende, die uns seit 2016 beschäftigt hat. Wie geht es weiter?

Ein bisschen Ostseesegeln, vielleicht noch einmal nach Schottland oder  Norwegen. Wir merken mit jedem Lebensjahr mehr wie anstrengend Segeln für uns wird. Unsere Reise " Sturdy auf Mittelmeerreise" ist nun vorbei.

Auf zu neuen Reisen?

Ein Haus am Kanal

Niederlande

Manche wünschen sich ein Haus am See, andere ein Haus am Kanal. Bei unserer Reise von Vlissingen, ganz im Süden der Niederlande, bis Delfzijl im  Norden, sehen wir jede Menge wunderschöne Traumhäuser. Man kann sich direkt verlieben in so ein Haus am Kanal und davon träumen. Ob in der Stadt, wie Haarlem oder Amsterdam, in einem Dorf wie Dokkum oder einsam gelegen mitten im Niemandsland, seinem Traumhaus kann man überall begegnen. Auch wir fantasieren uns was zusammen. Holland gefällt uns gut, doch der häufige Regen und ständige Wind ist beim träumen nicht förderlich. 

Wir benutzen die "Staande Mastroute", die uns immer wieder begeistert. Trotz der hundert Brücken und jeder Menge Schleusen. Wir besuchen bekannte Orte wie Willermstad, Amsterdam und Leeuwarden. Entdecken aber auch Neues wie Middelburg oder Groningen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Schnell haben wir unsere Landpartie in Delfzijl beendet. 

Nun geht es wieder auf die Nordsee und weiter Richtung Osten.

Mit den Gezeiten

Der Englische Kanal

Grade im Englischen Kanal muss man sehr auf Ebbe und Flut, sprich den Gezeiten, und vor allem auf die Gezeitenströme achten. Die sind in manchen Gebieten nicht unerheblich. Am Anfang des Kanals liegen die englischen Kanalinseln. Wir laufen für eine Übernachtung vor Anker nur die Insel Guernsey an. Erstens darf Nero nicht an Land ( er hat auch eine Pipibox) und zweitens haben wir die Insel schon 2014 besichtigt und drittens ist seit dem Brexit sowie so alles anders. Man muss richtig einklarieren mit Visum und allem drum und dran. Das lohnt sich nicht, Der Zoll besucht alle Schiffe vor Anker und macht nochmal auf die besondere Situation aufmerksam.

Weiter geht es nach Cherbourg und somit durch die Meerenge zwischen Frankreich und den Inseln. Hier stehen gut und gerne 5-6 Knoten Tidenstrom, mal in die eine, mal in die andere Richtung. Man muss die Strömung mit sich haben, dann fliegt man schnell dahin. Aber unheimlich ist es doch, wenn man die Strudel um einen herum sieht. 

Über Cherbourg, Le Havre (hier warten wir ein paar Tage Starkwind ab), Dieppe und Boulogne sur Mer segeln wir weiter zum letzten französischen Hafen Dunkerque. Noch kurz nach Oostende in Belgien und wir haben die Niederlande erreicht. Somit sind wir gefühlt fast zu Hause. 

Hier werden wir wieder die Kanäle befahren - frei von allen Gezeiten. Wir freuen uns schon drauf.

 

Französische Impressionen

Gascogne, Vendee und Bretagne

Fast eine Woche verbringen wir in La Rochelle. Zum einen ist das Wetter nicht so berühmt, zum anderen und vor allem ist La Rochelle eine tolle Stadt. In der größten Marina Europas,Port des Minimes mit 5100 Schiffen sind wir gut untergebracht .Die Universitätsstadt hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. Wir kramen unsere Fahrräder hervor und los geht es kreuz und quer durch die Stadt. Wir besichtigen auch das Bunkermuseum, in dem die Zeit der deutschen Besatzung und des Widerstands dargestellt sind. La Rochelle war ein großer Marinestützpunkt für U - Boote  "Das Boot").

Von La Richelle segeln wir zum Mekka der französischen Segler und dem Startpunkt der Vendee Globe, nach Les sable dÒlonnes. Hier endete in diesem Jahr die Weltumseglung der Einhandsegler  mit ihren riesigen  Segelbooten, die  fantastisch und zugleich seltsam aussehen. Zwei von ihnen segeln mittler Weile mit Gästen vor der Küste. 

Wir besuchen die kleine Insel Ile de yeu - nett, Pornichet - naja -und Quiberon. Hier bekommen wir nur mit Mühe einen Liegeplatz, so überfüllt ist der Hafen. Wie sich herausstellt endet heute die Regatta, Bretagne rund, und die segelbegeisterten Franzosen begrüßen und feiern ihre Helden.

Weiter nach Concarneau. Eine mittelalte Zitadelle mit einer mittelalten Stadt im Inneren. Das haben wir nicht erwartet.

3 Tage verbringen wir anschließend in Benodet am Fluß O`det. Hier liegen rechts und links hunderte von Booten an Bojen. Und das für viele Kilometer. Das alles mitten in der Natur. Nur Wald und Vogelgezwitscher. Mal was anderes.

Noch eine Nacht vor Anker in Audierne und wir haben unser nächstes Etappenziel Camaret sur mer erreicht.

Frankreich wartet

Spanien und Frankreich

Endlich ist es soweit! Nachdem wir noch ein Stück an der spanischen Nordküste lang gesegelt (ha,ha!) sind und dabei die Städte Cedeira, Viveiro, Ribadeo und Aviles besucht haben, soll es nun über die Biskaya nach La Rochelle gehen.

Doch der Reihe nach: Cedeira und Viveiro kennen wir von einem Aufenthalt 2014. Doch es ist immer wieder nett. Leider müssen wir hier tief in die Tasche greifen und zwei neue Servicebatterien kaufen. Die alten haben bei unserem Wassereinbruch im letzten Jahr doch Schaden genommen und können die Spannung nicht halten.

Weiter geht es nach Ribadeo, Ein sehr schöner Ort in der kleinen Ria de Ribadeo - sehr spanisch. Wir bummeln durch die Stadt und entdecken viele schöne aber teilweise auch verfallene Prachtbauten, die in jedem Gruselfilm als Kulisse dienen könnten. Nach ein paar Tagen ziehen wir weiter nach Aviles, eine Hafenstadt mit Industrieanlagen gleich am Anfang der 2 Seemeilen langen Einfahrt, die erst einmal abschrecken. Dann folgt der große Fischerhafen - schon besser- und ganz am Ende der Stadthafen. 5 Minuten bis zur Innenstadt. Hier verbringen wir 3 sehr schöne Tage. Besuchen das Oskar Niemeyer Centrum (Kultur jeder Art) und in seinen klaren Formen sehr beeindruckend. Oskar Niemeyer war der Architekt der brasilianischen Hauptstadt Brasilia und ist erst vor wenigen Jahren im Alter von 105 ! gestorben.

Auch diese Stadt ist typisch galizisch und man kann es gut ein paar Tage aushalten.

Dann endlich kommt der passende Wind und es geht los. Erst mit viel Wind und flottem segeln, dann - natürlich- wenig Wind und wieder motoren. Was soll`s! Die Biskaya ist zum vierten Mal überquert und wir sind in Frankreich, in La Rochelle angekommen.

Oben angekommen

Spanien - Galizien

Wir haben es geschafft und sind "oben angekommen". Das heißt wir haben die nordwestlichste Ecke Spaniens erreicht. Heute haben wir mit 4 anderen nordfahrenden Schiffen das Ende der Welt - Cap Finisterre und Cap Vilan umrundet .

Wir haben eine Woche darauf gewartet, dass der Wind dreht und vor allem nachläßt, denn die beiden Caps sind nicht ohne. Die Zeit bis dahin haben wir Urlaub in den Rias Galiziens gemacht und ein paar neue Häfen kennen gelernt, die wir bisher noch nicht besucht haben. Endlich konnten wir auch ein wenig segeln. Man ist ja für jede Meile dankbar. Das war doch sehr entspannend. 

Nun haben wir La Coruna erreicht und werden bald neue Segelziele an Spaniens Nordküste kennen lernen, bevor wir nach Frankreich übersetzen und entlang der französischen Biskayaküste neue Ziele entdecken.

Langsam aber sicher

Portugal

Wir bewegen uns in die richtige Richtung, auch wenn wir langsam aber sicher zum Motorboot mit Stützsegel mutieren. Jeden Tag die falsche Windrichtung, also wieder gegenan motoren. Wir haken die Städte Setubal, Sesimbra und Cascais ab. Hier bleiben wir 3 Tage, denn der Vorort von Lissabon ist wirklich schön und vor allem nicht so ausgestorben wie die vorherigen Küstenstädte.

Weiter geht es über Peniche - eine sehr große Fischereiflotte liegt hier und so riecht es auch: nicht nach Fisch, sondern schon eher nach Verwesung. Igitt! Gleich am nächsten Morgen ergreifen wir die Flucht und fahren die verhältnismäßig kurze Strecke von 23 Seemeilen nach Nazaire. Es ist mittler Weile das dritte Mal, dass wir diesen Ort besuchen, haben aber noch nie die eigentliche Stadt gesehen. Das wird dieses Mal nachgeholt. Auch ein Ausflug zum ewig langen Strand mit den hohen Dünen ist drin.

In Portugal ist der Frühling eingezogen: alles grünt und blüht und es nicht so heiß. Man kann auch sagen ziemlich frisch. Die Temperatur liegt zwischen 16 und 24 Grad. An Land und ohne Wind ist das okay. Auf dem Wasser muss man sich schon warm anziehen; und so holen wir eine warme Jacke nach der nächsten raus. Sachen die wir 5 Jahre nicht gebraucht haben. Aber was soll`s: wir haben es so gewollt!

Nerviger Norder

Portugal

Wir haben es ja vorher gewusst ! Trotzdem sind wir jetzt schon genervt von dem ständigen Nordwind, der morgens erst mäßig - gegen Mittag aber immer stärker wird. An der Südküste hält sich der Wind noch einiger Maßen in Grenzen, doch wir haben das berühmt, berüchtigte Cap Sagres/ Cap Vincente vor uns. Da heißt es das Wetter im Blick zu haben und den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. 

Wir trödeln also entlang der Algarve von einem Hafen zum nächsten, bis wir den richtigen Zeitpunkt für die Umrundung haben. Wir besuchen Albufeira, Portimao und Lagos.  Portimao ist übrigens ein Storchenparadies. Jeder nur mögliche hoch gelegene Platz ist von einem Nest beglückt und die Störche sind grade eingezogen.

Dann ist es soweit. Vor Cap Sagres gibt es eine ganz gute Ankerbucht. Hier verbringen wir eine unruhige Nacht, Dank des ständigen starken Windes eine Herausforderung für Hunde die Gassi gehen müssen und Herrchen die das Beiboot ins Wasser und an Land bringen müssen.

Am nächsten Morgen hat der Wind abgeflaut und mit noch drei anderen Booten machen wir uns auf den Weg nach Norden. Wir haben Glück: der Wind schläft noch ein bisschen und der Seegang geht nicht über 2 Meter. So runden wir das Cap und weiter geht es noch 60 Seemeilen nach Sines.

Hier warten wir ein paar Tage Starkwind ab, bevor es weiter gen Norden geht.

 

Reise,Reise.....nach Deutschland

Portugal - Algarve

Die neue Reise zu Coronazeiten beginnt für uns im Mai.

Wir wollen Sturdy nach Hause bringen. Zum einen liegen nach den Jahren der intensiven Nutzung durch unsere Reisen ein Reihe von Reparaturarbeiten an, zum anderen haben wir das Schiff nun seit 21 Jahren, da hat sich Sturdy auch ein Teil Schönheitsarbeiten verdient -  innen wie außen. 

Der Weg zum Schiff war diesmal ein wenig kompliziert: mit dem Mietwagen nach Frankfurt, Hotelaufenthalt, dann am Morgen in den Flieger von Lufthansa( der einzigen Gesellschaft, die zur Zeit Hunde mitnimmt). Dann in Faro der nächste Mietwagen und mit diesem zum Schiff. 

In Portugal erwarten uns keine böse Überraschungen. Alles ist okay, wir sind erleichtert! Gleich am nächsten Tag beginnen wir mit den Wartungsarbeiten und nach 4 arbeitsreichen Tagen kommt Sturdy wieder ins Wasser. Wir verholen uns an den Ankerplatz vor der Insel Culatra und warten auf guten Wind um unsere Reise gen Norden zu beginnen.

Zu Hause

Portugal und Deutschland

Ein paar Tage sind vergangen und der deutsche Alltag hat uns wieder.

Sturdy liegt hoch und trocken in der Nave Pelagos Marina in Faro und wartet auf die nächste, hoffentlich bessere Saison 2021.

Unser Flug nach Hause war noch aufregend, da trotz bestätigtem Flugticket die Airline Nero nicht mitnehmen wollte. Nach reichlich Telefonaten einer netten Mitarbeiterin der Fluglinie und dem okay des Kapitäns, konnten wir mit Nero auf die letzte Minute doch noch einsteigen. (Nero natürlich im Frachtraum)

In Berlin wurden wir noch am Flughafen auf Corona getestet und 48 Stunden später hatten wir unser negatives Ergebnis. Also Ende gut - alles gut.

Im Frühjahr 2021 soll es von Portugal weiter gehen. Wir wollen Sturdy nach Hause bringen und uns dabei etwas mehr Zeit lassen. Hoffentlich!

Ziel erreicht

Andalusien, Gibraltar und Algarve

Nun hat der Stress ein Ende. Pünktlich zum 20. September haben wir Faro in Portugal erreicht, so wie wir es auch geplant hatten. Unser Weg hierher war nicht so toll. Die spanische Ostküste ist ziemlich nervig: entweder Dünung und wenig Wind oder Dünung und kein Wind. In jedem Fall schlägt das Segel am Mast und wir haben Mühe die Nerven zu behalten, denn meist gehrt irgendwas kaputt. Nun ja -auch diese Strecke haben wir geschafft und dabei schöne spanische Städte wie Alicante oder das kleine Binnenmeer Mar Menor besucht. An Spaniens Südküste sind die Segelbedingungen etwas entspannter. Durch die Nähe des afrikanischen Kontinents baut sich nicht so viel Dünung auf, aber auch hier - kein Wind.

Wir erreichen Gibraltar nach einer Nachtfahrt in der die ganze Zeit der Motor brummte. Noch einmal besuchen wir die Stadt, halten uns aber aus jedem Getümmel raus. Die Wetterbedingungen für die Fahrt durch die Straße von Gibraltar sind am nächsten Tag ideal. Wir haben ablaufendes Wasser und auch die Windrichtung stimmt. So geht es weiter auf den Atlantik. Das ist hier oft ein Glücksspiel, denn Wind gegen Welle wirkt sich ziemlich konfus aus und die dadurch entstehenden Wellen sind hoch und unangenehm.

Wir segeln bis Rota, einer kleinen Stadt im Umfeld von der großen Hafenstadt Cadiz. Wir haben uns mit unseren Freunden Tom und Petra von der Santos verabredet und wollen ein paar Tage gemeinsam verbringen. Mit der Fähre erreichen wir Cadiz, welches wir gemeinsam besuchen. Ein abendlicher Klönschnack gehört natürlich auch dazu.

Dann geht es auch schon wieder weiter. Über die fantasielose Stadt Mazagon und das schöne Grenzstädtchen Ayamonte erreichen wir schließlich die Lagune von Faro und gehen vor dem Inselchen Deserta vor Anker um auf unseren Lifttermin zu warten. 

Stress pur

Sizilien, Sardinien und die Balearen

War es nun ein Fehler unsere geplante Reise nach Portugal in nur 6 Wochen zu absolvieren? Unsere Vorstellung die 1700 Meilen in einem halben Jahr zu reisen und dabei noch viel zu sehen oder alt bekannte Orte aufzusuchen, hat sich dank Corona erledigt. Nun also im Schnelldurchgang.

Wir segeln so gut wie jeden Tag, meist wirklich lange Strecken. Über Sizilien, Sardinien nach Mallorca! Menorca lassen wir aus. Dafür sehen wir vor der Küste einen Pottwal von gut 12 Meter Länge und können es kaum glauben. aber unsere Internetrecherche sagt: Pottwale sind im Mittelmeer gar nicht so selten. Auch sehen wir wieder einige nette Delfine, die immer eine Freude sind.

Auf Mallorca angekommen ankern wir wieder in der Bucht von Palma. Uns fällt gleich auf wie leer alles ist. Keine Touristen, viele Hotels, von den großen fast alle, sind geschlossen. Keine Disco plärrt laut durch die Gegend (was nicht schade ist!) und natürlich hat jeder auch auf der Straße eine Maske auf. Das gleiche Bild in Ibiza - die Ankerplätze und Mooringtonnen sind verwaist. Keine Chartergäste - nur Eigenboote sind unterwegs.

Wir erreichen das spanische Festland. Nun haben wir einen Großteil der Reise geschafft und werden die letzen Wochen "Urlaub" machen und es ruhiger angehen lassen, bis wir Ende September in Faro/Portugal die Saison 2020 beenden.

Immer Richtung Westen

Abschied von Griechenland

Nach 11 Tagen in der Ionian Marina in Prevesa ist es endlich soweit: Sturdy kommt ins Wasser. Und anscheinend funktioniert auch alles.

Nachdem wir reichlich Zeit verloren haben, bleibt für eine Abschiedstour in Griechenland keine Gelegenheit mehr. Ein Abstecher nach Korfu und ein Bummel durch die Altstadt, dann geht es auch schon weiter. Die kleine Insel Othoni, im Norden von Korfu, ist unser Absprunghafen nach Italien. Gleich am nächsten Tag ist der Wind günstig und um 7 Uhr verlassen wir nach 4 Segelsaisons Griechenland.

Schon nach 8 Seemeilen hat Werner Anglerglück und wie schon auf der Hinreise beißt ein schöner Gelbflossenthun von 8 kg und 78 cm Länge an.

Das heißt nun Fisch satt und es gibt den Thun jeden Tag in einer anderen Variante.

In gut 20 Stunden erreichen wir Crotone in Italien. Die Stadt am Ende des Stiefels ist unser erster  Halt. Von hier aus segeln wir rund um die Stiefelspitze nach Sizilien und weiter nach Sardinien.

Beim Stadtbummel durch Crotone fällt uns auf wie selbstverständlich die Italiener mit Corona umgehen. 95 % tragen eine Maske und halten Abstand. Das fällt richtig auf! Doch in mancher Situation denkt man: Hoffentlich geht das gut! Mal sehen wie die Sache in Spanien aussieht.

Ionisches Meer

Pleiten, Pech und Pannen

Diese Reise steht unter keinem guten Stern, deshalb gibt es heute keinen Reisebericht.

Nachdem wir vor gut 2 Wochen mit Sturdy ins Wasser gekommen sind, haben wir einen kleinen Probetörn in den Ambrakischen Golf absolviert und uns dann Richtung Korfu auf den Weg gemacht .Da mal wieder, wie in dieser Jahreszeit meist, kein Wind war, wurde motort. Von Prevesa nach Parga an der Festlandsküste und dann zur Insel Paxos, südlich von Korfu gelegen. 1 1/2 Seemeilen vor der im Norden gelegen Bucht Lakka, bemerkten wir Wasser im Boot. Die Bodenbretter und Bierdosen schwammen schon. Ein Scheißgefühl! Wir retteten uns in die Bucht und setzten Sturdy auf den Sandstrand. Mit 2 Hochleistungspumpen pumpten wir das Wasser aus dem Boot, um dann an das Leck zu kommen. Durch die Vibration beim motoren hatten sich die Schrauben der Befestigung der neuen Wellenbuchse gelockert und das Wasser konnte ungehindert ins Schiff strömen. der Motor stand zu 1/3 im Wasser, der Keilriemen schaufelte Wasser  in den Batteriekasten, die somit auch unter Wasser standen.Nichts ging mehr - eine nette deutsche Familie half uns in der Not und schleppte Sturdy 30 Seemeilen zurück nach Prevesa. Danke nochmal an Jan und Katja mit ihren 3 Töchtern! Die Werft nahm uns sogleich aus dem Wasser und der Volvo-Monteur Panos konnte gleich nach dem Rechten schauen. 

Ende vom Lied - der Anlasser und die Lichtmaschine sind hinüber. Bei den Batterien ist man sich noch nicht einig, wie lange sie noch halten.Alle Kabel haben neue Anschlüsse bekommen.

Wir sitzen seit einer Woche auf dem Trockenen und noch ist kein Ende in Sicht.

Corona usw.

Die neue Saison startet

Die neue Saison 2020 fängt  dieses Mal erst Mitte Juli an. Unsere im Januar für Ende März gebuchten Flüge, können wir erst Mitte Juli antreten. Mit dem Flieger von Berlin nach Athen. Unter Einhaltung aller Corona-Vorschriften, vom Betreten des Flughafens in Tegel über die Maskenpflicht im Flieger, bis zur Kontrolle des QR Codes durch die griechische Polizei - alles nicht mit wirklich gutem Gefühl .Mit dem Mietwagen geht es weiter nach Prevesa, hier erwatet uns Sturdy nach 9 Monaten Abwesenheit in einem ganz guten Zustand.

Die Saison dauert nur noch 2 1/2 Monate und so werden wir nicht all zuviel an Sturdy arbeiten. Das Unterwasserschiff wird gestrichen, die neue Stopfbuchse eingebaut, eine neue Bilgenpumpe installiert und durch den "Volvomann" ein neuer Steuerriemen und neue Polis eingebaut.

Alles andere wird bis zum nächsten Jahr warten müssen.

Unser Plan für dieses Jahr sieht vor nach Portugal zu segeln und dort in Faro das Schiff für den Winter aus dem Wasser zu nehmen. 

Der Liegeplatz und der Rückflug sind schon gebucht.

Zur Verstärkung haben wir ein neues Crewmitglied angeheuert. Er heißt Nero und ist nun 10 Monate alt. Es gibt also einen neuen Hundeblog.


Und zum Schluss - ein Muss

Ionisches Meer

Wir trödeln durch die Inselwelt des Ionischen Meers, denn wir haben noch etwas Zeit, bevor das Schiff aus dem Wasser kommt.

Neben netten Begegnungen mit der Tierwelt - wir haben noch nie Wildschweine in Griechenland gesehen - und hunderte Ziegen auf einem verfallenen Bauernhof, lernen wir Oswin kennen. Im Kanal von Lefkas wartet er mit seiner "Marie Celeste", einer Dufour Segeljacht, auf Hilfe, denn das Getriebe funktioniert nicht. Wir schleppen sein Schiff durch die Brücke von Lefkas und da kein Wind ist auch gleich bis Prevesa.

Hier beginnt der Ernst des Lebens, denn nach 2434 Seemeilen (fast 5000 km) muss Sturdy wieder etwas Zuneigung und Pflege haben. Um nicht alles bis zum Frühjahr aufzuschieben, beginnen wir mit Ölwechsel, Toilettenschläuche wechseln und Schraube abschmieren, sowie 1000 anderen  Kleinigkeiten.

Wir haben die Saison 2019 erfolgreich beendet und würden uns freuen, wenn Ihr ab April 2020 wieder dabei seid. Noch stehen die Pläne nicht 100 prozentig fest, also lasst Euch überraschen.

Freizeitgestaltung

Peleponnes 2. Teil

"Ist Euch nicht langweilig, so den ganzen Tag auf dem Boot?" werden wir manchmal von Nichtseglern gefragt. Als Carlo noch bei uns war, definitiv nicht. Wir sind 3 mal täglich mit ihm Gassi gegangen und auch sonst war immer was los. Das hat sich ja nun geändert. 

Unser Tagesverlauf sieht nun so aus: Um 8 Uhr (meistens, manchmal auch früher) stehen wir auf. Nach Möglichkeit schwimmen wir mehrere Runden ums Boot. Dann wird in Ruhe gefrühstückt und per Internet die Wettervorhersage geguckt und Nachrichten gelesen. Gegen 9 Uhr laufen wir aus. Das fängt manchmal abenteuerlich an. Wenn der Anker zwischen Steinen fest geklemmt ist und Werner erst mal tauchen muss. Oder das häufige Ritual am Morgen: Ankersalat. Ein Anker unter dem vom Nachbarn, manchmal kreuz und quer, und muss zuerst sortiert werden - Hafenkino!

Nun ist es endlich soweit. Wir laufen aus und sind die nächsten Stunden mit Segeln beschäftigt. Mittagessen ( Stulle mit Brot) gibt es entweder auf See oder wenn das Ziel nah ist im Hafen. Nach einem kleinen Mittagsschläfchen erkunden wir die neue Umgebung, gehen einkaufen oder was sonst so anliegt. Mehrmals täglich im Meer schwimmen ist selbstverständlich. Nachmittags lesen wir viel, spielen Canasta oder busseln am Schiff. Viel Liebe wird für das Kochen am Abend aufgebracht und das anschließende Essen ist uns wichtig. Manchmal klönen wir abends mit anderen Seglern oder schauen uns eine DVD an.Und schon ist ein Tag vorbei. Der nächste Morgen ist ein neuer Tag im Paradies.

Unser Rückweg um den Peleponnes verlief ruhig. Wir konnten überraschend viel segeln, was hier nicht selbstverständlich ist. Über die ionischen Inseln geht es nun weiter nach Prevesa.

Auf der Jagd nach dem Gas

Peleponnes 1. Teil

An Bord kochen wir mit Gas - Propangas genauer gesagt. Wir haben zwei Flaschen von je 6 kg mit deutschem Anschluss und eigentlich überall nachfüllbar. Nicht jedoch in der Türkei. Da die Türken manchmal preussischer sind als die Preussen selbst, lässt sich da auch nichts improvisieren. Unsere 1. Gasflasche war nach fast 3 Monaten in der Türkei leer. Somit mussten wir bis Griechenland mit dem Nachfüllen warten. Eigentlich kein Problem. In Samos hatten wir ein Auto - also los. Leider hatten wir nicht bedacht, dass Samstags die Füllstation dicht war.

Naja, es kommen ja noch mehr Inseln. 

Leider war das diesmal nicht so einfach. Griechen haben Tauschflaschen, die an der Tankstelle getauscht werden. Füllen? Keine Ahnung wo. Von Hafen zu Hafen das gleiche Spiel. Von "keine Ahnung" bis "verboten, ist illegal" Wir sahen unseren Frühstückskaffee schon ernsthaft in Gefahr - das geht ja gar nicht!

Mit Hilfe eines deutschen Seglers - vielen Dank Andy - bekamen wir eine Adresse in der Nähe des Hafens Koilada. Werner mietete sich einen Roller und los ging es. Zwar musste er zwei mal die Tour ins nächste Dorf machen, aber mit Erfolg. Die Kaffeeversorgung ist gesichert!

 

Zum letzten Mal

Samos, Patmos, Denoussa, Naxos, Paros

Zum letzten Mal durchqueren wir die Ägäis. Wieder hüpfen wir von Insel zu Insel, wieder haben wir ordentlich Wind, denn es ist Meltemi - Zeit.

Doch zuerst müssen wir mit unserem Schiff in Griechenland einklarieren. Das heißt, Polizei, Zoll und Küstenwache wollen unsere Bootspapiere und Pässe sehen. Da wir aus der Türkei einreisen kostet das auch noch Geld (im Gegensatz zu den EU Staaten) und natürlich Zeit, viel Zeit. Der Zoll will 20 Euro, die Küstenwache 15 Euro und natürlich die neue Bootssteuer von 110 Euro nicht vergessen. Zu allem Überfluß ankern wir in Patmos im Hafen, was neuerdings auch verboten ist - also nochmal 50 Euro - puuh!

Genug gejammert!  Ansonsten ist Griechenland ja ganz okay.

In Samos mieten wir ein Auto und erkunden die Insel. Sie ist wie die nahe liegende Türkei sehr grün. Es wird viel Wein angebaut - der süße Wein von Samos - schmeckt für uns fürchterlich. Fast eine Woche verbringen wir auf der schönen Insel, bevor es nach Patmos weiter geht. Nach unserer Hafenstrafe verlegen wir uns in eine der schönen Buchten. Schwimmen in erfrischenden  21 Grad kaltem Wasser und machen mit dem Beiboot Ausflüge in die umliegenden Buchten. 

Auf unserer Überfahrt zum 60 Seemeilen entfernten Naxos erwischt uns der starke Meltemi. Und so drehen wir kurzer Hand ab und segeln nach Denoussa, einer kleinen, ziemlich kahlen Insel, die wir bisher noch nicht kannten. In einer einigermaßen geschützten Bucht finden wir Schutz, bevor es weiter nach Naxos geht.

Diesmal segeln wir südlich an der Insel vorbei und lernen dabei neue schöne Buchten kennen. Weiter geht es zur Nachbarinsel Paros. Auch hier lernen wir neue Buchten und den Hafen Pareika kennen, von dem es zur letzten Ägäisetappe geht. 

Bye,bye - Türkei!

Datcia über Bodrum nach Kusadasi

Unser letzter Reiseabschnitt in der Türkei führt uns von Datcia über Bodrum bis nach Kusadasi.

In Datcia haben wir unsere alte Freundin Ruth besucht, die wir schon seit unserer ersten Segelreise 1985 - 87 kennen. Ruth segelt nun schon einige Jahre nicht mehr und lebt jetzt mit ihren 2 Hunden munter und fidel in einem schönen Haus mit Pool und großem Garten in der Nähe von Datcia. Hier bewirtschaftet sie mit Hilfe eines Gärtners einen "Garten" in dem neben Oliven, Feigen, Maulbeeren und Orangen und Zitronen auch der eigene Wein wächst. Wir verbringen einen sehr schönen Tag zusammen und hoffen, dass wir uns bald einmal wieder sehen werden.

Weiter geht es in den Golf von Gökova, noch ein paar alte Erinnerungen an alte Segelzeiten auffrischen. Dann erreichen wir Bodrum. Hier fanden wir es nicht so toll. Die Landschaft ist ziemlich zugebaut mit mehr oder weniger kleinen Häuschen, die immer in Reihe und Glied und  zudem noch sehr eng gebaut sind. Grade im Einzugsbereich von Bodrum kommen da noch viele,viele Jachten hinzu. Also ist es in der Feriensaison sehr voll! Wir haben aber immer ein Fleckchen für uns gefunden. Um dem größten Trubel aus dem Weg zu gehen, segeln wir in den Golf von Güllük. Hier sind viele Fischfarmen angesiedelt und somit bei Jachten nicht so beliebt. Das Wasser ist etwas trüb und lange nicht so klar wie sonst fast überall in der Türkei. Denn darauf kann das Land wirklich stolz sein. Es darf schon seit einigen Jahren nichts mehr eingeleitet werden, und das gilt auch für Jachten, die alle Abwässer sammeln müssen.

Und so ziehen wir von Bucht zu Bucht, bis wir Kusadasi erreicht haben. Hier gönnen wir uns einen Aufenthalt in der leider sehr teuren Marina, um uns die Ausgrabungen von Ephesos anzusehen. Dieser Besuch lohnt sich wirklich, besonders das für 25000 Menschen gebaute Theater, die Prachtstraßen und die gut erhaltene Fassade der Bibliothek sind sehr beeindruckend. Kusadasi selbst hat nicht viel zu bieten.

Von hier machen wir uns nun auf den Rückweg nach Prevesa. Aber mit viel Zeit - 2 Monate bleiben uns noch bevor die Fähre geht.

Zwei Monate Türkei sind nun vorbei. Es war schön, interessant und trotz aller Bedenken eine gute Zeit. Sicher man muss nicht alles im Internet erzählen. Vielleicht sollte man manches erst einmal sacken lassen.

Leben und leben lassen

Fethiye bis Bozburun

Je näher wir an Fethiye heran kommen, auf mehr und mehr Boote aller Art treffen wir. In allen einigermaßen geschützten Buchten wird in einem Abstand von 20 bis 30 Metern jeder freie Platz belegt. Hier ankert man fast immer mit Heckleinen um den Schwoikreis der Boote zu begrenzen und so mehr Boote unter zubringen. Hier liegen Motorboote neben Segeljachten, Guletts neben Ausflugsbooten. Leben und leben lassen!

Wir staunen nicht schlecht als wir Motorschiffe mit der Beschriftung der üblichen türkischen Supermärkte von Bucht zu Bucht fahren sehen. Das Angebot eines richtigen Supermarktes ist vorhanden und fast Bootsbewohner geht einkaufen. Einziger Nachteil des Buchtenurlaubs: das Wasser ist so warm, das es ehr Badewasser ist und keine Erfrischung mehr. 

Unser nächster Stop ist Marmaris. Wir kennen den Ort aus dem Jahr 1969 und 1987. Aus dem kleinen Fischerdorf ist eine große Stadt geworden. Alles ist auf Tourismus ausgelegt und alles ist irgendwie zu groß, zu viel. Romantische Ecken muß man suchen: die Altstadt rund um die Burg, der kleine Fluß, den man ein Stück weit befahren kann. Zwei Tage Aufenthalt reichen uns, dann geht es weiter nach Bozburun. Hier haben wir auf unserer ersten Segelreise  1987 ein halbes Jahr zugebracht. 32 Jahre ist eine sehr lange Zeit, besonders in einer Urlaubsregion. Ja, man erkennt das Dorf noch wieder. Die Moschee, der Hafen und auch der kleine Supermarkt von früher ist noch da. Viele neue Häuser, Hotels und Apartments sind gebaut worden. Doch der Trubel von Marmaris fehlt hier - noch! Wir fühlen uns wohl hier und verbringen ein paar schöne Tage bevor es weiter nach Norden geht. 

Sand im Getriebe

Alanya bis Kas

Nach drei Tagen Aufenthalt und vielen anstrengenden Besichtigungen segeln wir weiter an der türkischen Südküste entlang. Im alten Stadthafen von Antalya finden wir neben den unvermeidlichen, lautstarken Piratenbooten ( sind die alle auf Speed?) einen Liegeplatz im Zentrum der Stadt. Es ist bei weitem unserer teuerster Liegeplatz seit einem Jahr(65€), aber man gönnt sich ja sonst nichts!
Die interessante,lebendige Großstadt wimmelt nur so vor Menschen. Es gibt viel zu entdecken. Touristen sieht man hier nur wenige, obwohl es jede Menge Hotels und Ferienanlagen gibt.
Weiter geht es über Kemer (viele Russen) nach Finicke (halb leere Marina) zur Insel Kekova. Hier beginnt die Zeit der Buchten. Endlich vor Anker und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Eine Woche halten wir uns hier auf. Gehen türkisch Essen-scharf! - in einem fast leeren Restaurant. Rechts und links sieht es nicht viel besser aus. Es fehlen einfach die Touristen. Die Guletts (Pseudosegelschiffe) liegen in Reihe und Glied im Hafen und warten auf Gäste. Man sieht auch auf dem Wasser nicht viele Schiffe an diesem Küstenabschnitt. Deutsche Jachten kann man an einer Hand abzählen. Unser nächstes Ziel ist Kas. Diese nette mittelgroße Stadt gefällt uns sehr. Mittlerweile ist es so heiß geworden, dass unsere Stadtbummel auf den Abend verlegt werden. Das ist ja auch viel interessanter, wenn die türkischen Familien mit Kind und Kegel durch die Stadt flanieren. Doch es läuft nicht rund in der Touristenbranche - viel zu wenig los, obwohl wir mitten in der Saison sind. Uns ist es recht, wir mögen Ankerbuchten, in denen man sich nicht auf die Zehen tritt. 
Ob das im Golf von Fethiye, dem neuen Segelmekka der Türkei, auch so ist, werden wir bald feststellen.

Planänderung

Türkei

Eigentlich haben wir erwartet auf unserem Weg nach Zypern, oder grade auch dort, Gleichgesinnte zu finden, die auch Israel besuchen wollen. War aber nicht. 

Wir ackern uns per Internet durch die Einreisevorschriften für Israel. (hätten wir auch schon mal eher machen können!)

Das ist alles irgendwie machbar. - 4o Seemeilen vor der Küste die Küstenwache anrufen, die dann an Bord kommt.

Bei Tageslicht einlaufen - kann man auch planen.

Einen Platz fürs Schiff in der Marina vorbuchen, die Daten vom Schiff und der Mannschaft per Email senden und dann warten, ob man einen Platz bekommt - naja.

Doch die Zollvorschrift, kein Frischfleisch einzuführen - wobei unsere Gefrierbox bis oben hin mit Fleisch und Fisch gefüllt ist - läßt uns dann doch zögern. Müssen wir das alles über Bord kippen? Wie ist das mit dem vorrätigen Alkohol? Oder wird es nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird?

Werden bei der Ausreise wirklich die Computer konfisziert und 3 Tage später an die Heimatadresse geschickt?

Auch ein Anruf beim deutschen Konsulat in Israel konnte nicht zur Klärung beitragen.

Wir konnten es nicht heraus finden. Dies alles und zudem die politische Situation im nahen Osten, hat uns von dem Plan mit dem eigenen Schiff in Israel einzureisen absehen lassen. Das Israelabenteuer unternehmen wir lieber im nächsten Februar oder März mit dem Flieger.

Also ändern wir den Plan und segeln in die Türkei. Sicherlich nicht unsere erste Wahl.

Wir haben einen angenehmen Segeltörn über 130 Seemeilen von Zypern bis Alanya, wo wir morgens um 6 Uhr einlaufen. Die Marina ist ziemlich leer. Die netten Mitarbeiter geben sich viel Mühe für uns alles zu regeln. Ein "Agent" kommt an Bord und erledigt die Einklarierung. Nur zur Polizei müssen wir mitkommen. Nach 2 1/2 Stunden haben wir unseren Stempel im Pass und das Transitlog für das Boot in der Hand. 160 € kostet der ganze Spaß. Nun ja.

Gleich in der nächsten Bucht werden wir von der Küstenwache kontrolliert, die sämtliche Dokumente wieder fotografiert. Nun ja.

Wir freuen uns auf die schöne türkische Landschaft und die außerordendlich netten Menschen.

Mal sehen was wir Euch beim nächsten Mal berichten können.

Die Insel der Aphrodite

Zypern

Mit passendem Wind segeln wir 160 Seemeilen durch das östliche Mittelmeer und erreichen Paphos auf Zypern nach fast 1 1/2 Tagen. Der kleine westlich gelegene Hafen ist zwar voll, doch es gibt einen neuen, noch unbenutzten Steg und bezahlbar ist er auch. In der exklusiven Marina von Limassol kostet ein Boot unserer Größe 120 Euro plus Steuern für eine Nacht. Wohlgemerkt nur fürs Anbinden, alles andere extra. So beschließen wir eine Woche in dem netten Hafen zu bleiben und von hier aus ein paar Ausflüge über die Insel zu machen.

Wir besuchen das zum Weltkulturerbe gehörende Ausgrabungsfeld mit seinen phantastischen Mosaiken aus dem 3.-5. Jahrhundert. Ganz in der Nähe liegen auch die sogenannten "Königsgräber". Eine Totenstadt für reiche Bürger aus der gleichen Epoche.

In der Oberstadt von Paphos kann Werner in einem urigen Eisenwarengeschäft Zubehör für unseren Grill kaufen. Nun werden demnächst Spieße gegrillt.

Mit dem Überlandbus ( Auto mieten ist nicht - Linksverkehr) fahren wir ins Landesinnere. Die Hauptstadt Nikosia ist seit 1974 geteilt, wie es einst auch Berlin war. Türken und Griechen stehen sich unversöhnlich gegenüber. Getrennt von einer Pufferzone, die sogenannte Green Line, die von Blauhelmsoldaten kontrolliert wird.

Als Touristen können wir auch den türkischen Teil der Stadt besuchen, der so ganz anders ist. Ein kleiner Vorgeschmack auf unseren geplanten Türkeiaufenthalt.

Griechenlands ferner Osten

Symi, Rhodos und Kastellorizon

Auf dem Weg zu Griechenlands östlichster Insel - Kastellorizon - kommen wir wieder an der Insel Symi vorbei. Wir ankern ein paar Tage in der Bucht von Panormitis. Das Kloster ist nun fertig restauriert und der beeindruckende Glockenturm strahlt in den schönsten Farben über die Bucht.

In Rhodos mieten wir dieses Mal ein Auto und besuchen das Landesinnere. Wir sind angenehm überrascht wie vielfältig, einsam und vor allem grün die Insel ist. Das haben wir nicht erwartet.

Früh morgens um 6 Uhr verlassen wir die schöne Insel um zur 70 Seemeilen (125 km) entfernten Insel Kastellorizon zu segeln. Der Wind ist gut und wir kommen flott voran. Nach gut 10 sm fängt uns die türkische Marine ab. Flottenmanöver - ausgerechnet heute! Wir müssen den Anweisungen folge leisten und einen Umweg von 13 sm in Kauf nehmen. Bei dem guten Wind kein großes Problem und doch ärgerlich.

Ein gutes hat die Sache - Werner fängt seit 2 Jahren endlich mal wieder einen großen Fisch. Einen Gelbflossenthun von 95 cm Länge, 12 kg schwer mit einem Umfang von 53 cm. Also Fisch satt! Die Gefrierbox wird gefüllt und andere Segler freuen sich auch über eine Portion frischen Fisch. 

Im letzten Abendlicht erreichen wir die Insel Kastellorizon, die auch im Halbdunkel sehr beeindruckend aussieht. Kastellorizon ist eine kleine Inselgruppe, eine Enklave, 1 Seemeile vor der türkischen Küste. Der Ort gehört mit zu den schönsten Flecken Griechenlands und wir machen einige Ausflüge und viele, viele Fotos.

Hier verlassen wir nun für einige Wochen Griechenland. Die nächste Insel heißt Zypern.

Neue Inseln gesucht - und gefunden!

Die Kykladen und der Dodekanes

Wenn man wie wir nun das dritte Jahr durch die Ägäis kreuzt, ist es nicht so einfach immer wieder etwas Neues zu entdecken. Wir bemühen uns neben sicheren und beliebten Orten und Ankerplätzen, neue Eindrücke nicht zu kurz kommen zu lassen.

Wir entdecken und benutzen die heißen Quellen auf der Insel Kythera. Finden die Hauptstadt der Kykladen auf der Insel Syros wunderschön, aber auch anstrengend - immer bergauf.

Wir wettern einen Sturm von 9 Bft. vor Anker auf der Insel Paros ab und begeistern uns für den kleinen und einsamen Hafen von Iraklia. Tolles blaues Wasser, aber ein Ankergrund zum weinen - nur kein Starkwind heute Nacht!

Von der langgestreckten Insel Amorgos, die wie ein Felsklotz im Meer liegt, segeln wir rund 60 Seemeilen nach Leros. Hier waren wir schon im letzten Jahr. Weiter über die Miniinsel Pserimos. Hier bekommt man nur in der Vorsaison einen Liegeplatz. Nur wenige Einwohner leben hier das ganze Jahr. Doch in der Saison werden Massen von Touristen von den Nachbarinseln Kos und Kalymnos mit Ausflugsschiffen angekarrt. Naja - der Rubel muss rollen. In den knapp 4 Monaten der Saison muss der Verdienst für ein ganzes Jahr eingefahren werden.

Wir erreichen unser nächstes Ziel - die Insel Kos. Die beliebte Ferieninsel bietet alle Versorgungsmöglichkeiten. Also auf zum Geld ausgeben!

Klimawandel ?

Der Saronische Golf

Gute 4 Wochen sind wir nun mit Sturdy auf dem Wasser und auf Reisen. 

Es ist kalt, es regnet oft und Segelwind vermissen wir auch. Schaut man sich die Wetterkarte an, zieht ein Tiefausläufer nach dem anderen einmal übers Mittelmeer. Alle Tiefs, die sonst über Nordeuropa gen Osten ziehen, landen über Spanien und Italien in Griechenland. So einen kühlen April haben wir noch nicht erlebt. Es soll daran liegen, dass der Jet-Stream sich verlagert hat. Klimawandel ? - hoffentlich nicht - sondern nur eine Ausnahme. Jedenfalls ist dies nicht das Wetter, das wir unserem Besuch Siggi für seinen Aufenthalt wünschen.

Wir packen uns in Fleecejacke und langen Hosen ein und besuchen die Festung Akrokorinth. Die gut erhalten Festung hat 3 Befestigungsringe und wurde ca. 1000 v. Chr. erbaut. Sie liegt auf einem 575 Meter hohen Tafelberg und ist für uns 3 Rentner recht anstrengend zu besteigen.

Ausgrabungen von Alt-Korinth sind am Fuße des Berges zu sehen. Am nächsten Tag geht es durch den Kanal in den Saronischen Golf. Wir besuchen ein paar nette kleine Häfen, die wir schon von unseren vergangen Reisen kennen. Über die immer wieder schönen Häfen Poros und Ermioni landen wir in Porto Heli. Hier verlässt Siggi uns wieder und fährt mit dem Flying Dolphin bzw. Cat in kürzester Zeit nach Athen zurück.

Wir bleiben noch ein paar Tage hier. Kleine Reparaturen stehen an, bevor es zu den Ägäischen Inseln geht.

Rolle rückwärts

Der Golf von Korinth

So wie unsere Reise im letzten Sommer verlaufen ist, geht es nun wieder in die andere Richtung.

Wir treffen uns mit Werners Bruder Siggi, der uns ein Stück des Weges begleiten wird. In Messolongia, am Anfang des Golf von Korinth, kommt er an Bord. Leider bringt Siggi schlechtes Wetter mit. So einen kalten und verregneten April haben wir noch nicht erlebt.

Von Messolongia segeln wir wieder zur kleinen Insel Trisonia. Hier hat sich über Winter einiges getan. Es wurde "aufgeräumt". Die alten versunkenen Schiffe sind entfernt worden. Schiffsleichen wurden gemeinsam an einem Steg vertäut. Die ehemaligen Versorgungsschächte in den Stegen mit Kies verfüllt, sodass man gefahrlos im Dunkeln an Land gehen kann.

Weiter nach Galaxidi, unser nächster sehr schöner Hafen. Es regnet den halben Tag. Wir spazieren nur kurz durch den romantischen Ort und verkriechen uns dann im trockenen Schiff.

Am nächsten Tag endlich Sonne! Wir segeln nach Antikriti, auch hier waren wir im letzten Jahr. Doch es ist nett hier noch einmal anzulegen. Platz gibt es genug - die Saison hat noch nicht begonnen. 

Die nächste Stadt Kiato, am südlichen Ufer des Golf von Korinth, hat nicht viel zu bieten, zumal wir an einem Sonntag Nachmittag einlaufen.

10 Seemeilen weiter erreichen wir Korinth, hier wollen wir 2 Tage bleiben, ein Auto mieten und Altkorinth und die Festung Akrokorinth besuchen.

Ein Blick von einer der Brücken auf den Kanal von Korinth soll auch zu unserem Programm zählen.

Wir schwimmen wieder

Im Ionischen Meer

Die gleiche Prozedur wie im Jahr zuvor. München - Venedig -  Fähre und dann, am 15. März, sind wir da.

Dieses Mal sind wir nur zu zweit unterwegs ( siehe Carlos Blog). Das Schiff ist gut über den Winter gekommen und sieht mit seinem neu lackierten Rumpf richtig gut aus. Panos, unser Schiffsmaler, hat das toll und auch noch bezahlbar hingekriegt. Wir lassen uns Zeit auch den Rest von Sturdy für den Sommer fertig zu machen. Nach 10 Tagen Arbeit schwimmen wir wieder.

Schon am nächsten Tag segeln wir nach Nidri auf Lefkas. In der Tranquilla Bucht warten wir das Regenwetter mit viel Wind ab. Dann geht es weiter Richtung Kanal von Korinth um uns am 10. April mit Werners Bruder Siggi zu treffen, der uns 2 Wochen besuchen will.

Unsere langfristigen Pläne für dieses Jahr? - Zypern und Israel. Wir hoffen, daß es einiger Maßen friedlich bleibt, dann sollte es wohl klappen.

Kontrastprogramm

Griechenland, Österreich

Fünf Monate Segeln liegen hinter uns. Viel Neues, manchmal Skurriles, auf jeden Fall Schönes haben wir gesehen und erlebt. Nun steht Sturdy wieder hoch und trocken. Sie muss nun 8 Monate warten bis es weiter geht. 

Mit der Fähre geht es wieder nach Venedig und dann nach Hause. In Kufstein machen wir Zwischenstation, dieses Mal für 2 Tage, und besichtigen die Festung. Ein weiterer Ausflug führt uns auf den 1829 m hohen Berg - Hohe Salve. Bei dem schönen Wetter und der entsprechenden Weitsicht ein tolles Erlebnis. Wir genießen die letzten Tage und freuen uns trotzdem auf zu Hause.

Im April 2019 geht es weiter. Mal sehen wohin. Es freut uns, wenn ihr wieder dabei sein wollt.

Die verlassenen Inseln

Der Golf von Korinth

Auch wenn wir den Golf von Korinth schon mehrmals befahren haben, versuchen wir neben den wenigen Häfen die es hier gibt, immer wieder etwas Neues zu besuchen.

Der Wind im Golf kennt nur zwei Richtungen - Ost oder West. Dann fegt er zwischen den hohen Bergen des Peleponnes und des Festlands hindurch und kann einem ganz schön das Leben schwer machen, denn wie der Teufel es so will, kommt er immer von vorne! Da ist die Routenplanung manchmal nicht so einfach. 

Dieses Mal besuchen wir die Alkyonides Inseln, die fast ganz am Ende des Golf von Korinth liegen. Diese drei kleinen Inseln sind seit ein paar Jahren unbewohnt, haben aber einen annehmbaren Ankerplatz, den wir für einen Tag sogar ganz für uns haben. Auf der größten Insel Zoodochos gibt es ein verlassenes Kloster, dass bis vor 7 - 8 Jahren noch bewohnt bzw. bewirtschaftet wurde. Von den Gebäuden ist zwar nur die kleine Kirche zugänglich, aber bei einem Spaziergang durch die Klosteranlage und die Gärten kann man sich das Leben der Mönche auf der Insel gut vorstellen. Auch ein uralter Trecker zeugt vom Leben und Arbeiten der Menschen hier.

Carlo hat seinen Spaß - es gibt viele Igel auf der Insel, die man "jagen" kann.

Auf der Nachbarinsel Daskalio sehen wir neben einem vom Meer zerstörten Hafen, eine kleine verlassene Ferienanlage. Auch hier holt sich die Natur langsam aber sicher die Insel zurück.

Mühsam, wie immer gegen den Wind, kommen wir langsam nach Westen, dem ionischen Meer entgegen. 

Auf Wiedersehen Ägäis

Ostseite des Peleponnes

Eine Reise - eine Rückreise besonders, ist ziemlich langweilig, wenn man schon ein paar Mal da war. Wir sind nun wieder auf dem Weg ins Winterlager nach Prevesa. In diesem Jahr endet unsere Reise schon Mitte August. Wir wollen zu Hause unser neues Enkelkind begrüßen und unsere anderen Enkel betüddeln. So halten wir uns nicht lange auf und besuchen Ermioni, Porto Heli, die Inseln Dokos und Poros. Über die Ferienorte Epidaurus und Korphos geht es zum Kanal von Korinth. Mit dem Auto besuchen wir den Markt von Ermioni und anschließend eine Besonderheit - die Felsenkirche von Didima. Man kommt nur durch einen Felsentunnel in die "Höhle", in der das Kirchlein liegt. Wir haben diesen Ort schon vor ein paar Jahren besucht, doch für Tom und Petra ist es eine Überraschung. 

Von unseren beiden Freunden verabschieden wir uns in Poros. Sie wollen noch in dieser Saison bis Spanien segeln und das ist ein langer Weg.

Durch den teuren Kanal von Korinth, für unser Boot 237 Euro, fahren wir dieses Mal im Konvoi mit zwei Motorjachten von gut 40 Metern Länge, einem Landungsboot und 4 Segeljachten. Es klappt alles gut. Anschließend besuchen wir den Hafen von Korinth um dringende Einkäufe zu erledigen und mal wieder Wasser zu bunkern. 

Und siehe da - große Überraschung, Tom und Petra sind noch da. Ein Wiedersehen, das uns sehr freut.

Auf dem Vulkan

Kimolos, Milos, Serifos und Kythnos

Kimolos ist eine kleine, Milos vorgelagerte Insel und unser erster Anlaufpunkt nach der etwas stürmischen Überfahrt von Folegandros. Von dort ist es ein Katzensprung nach Milos. Wie Santorin ist auch Milos vulkanischen Ursprungs. Gleich bei der Einfahrt in die große Bucht von Adamas (die hier die versunkene Caldera des einstigen Vulkans ist) wird man von seltsamen Felsformationen und buntem Gestein empfangen. Es ist lange nicht so überwältigend wie Santorin, sieht aber wesentlich freundlicher aus.

Wir mieten wieder ein Auto und befahren die wenigen für Mietautos frei gegebenen Straßen. (nur Asphaltstraßen) Wir besuchen die hoch oben gelegene Altstadt von Milos, die beeindruckenden Katakomben und die Küsten im Norden und Süden der Insel. Die Insel ist ziemlich kahl - wir haben schon schönere gesehen. So hält es uns hier nicht lange. Außerdem sitzt uns der bald einsetzende Nordwind Meltemi im Nacken. Über die Inseln Serifos (waren wir schon im letzten Jahr) und Kythnos (es gibt nichts besonderes zu berichten - vielleicht sind wir auch inselmüde) segeln wir bei einem stürmischen Nordwind wieder zurück zum Festland - zum Peleponnes.

Weiß-blaue Geschichten

Amorgos, Schinoussa, Ios, Folegandros und Santorin

Nun sind wir in der Inselgruppe der Kykladen. Unsere erste Insel ist das bergige Amorgos. Wir mieten einen Quad und düsen zusammen mit Tom und Petra über die Insel. Ein Besuch der Chora mit seinen verwinkelten Gassen ist ein Muss. Meist weiß, mit blauen Fenstern und Türen, liegt die Ortschaft hoch oben in den Bergen. Ganz in der Nähe liegt das berühmte Kloster Chosoviotissa. Unter senkrechten Felswänden klebt es strahlend weiß am Berg.  Es wird noch heute von Mönchen bewohnt und ist ein paar Stunden am Tag für Besucher zugänglich. Der steile Aufstieg auf den Eselpfaden ist schon eine Buße für sich; doch es lohnt sich. Die grandiose Aussicht und die Bewirtung der Mönche mit Wasser und dem örtlichen Zimtschnaps ist ein Erlebnis.

Über die kleine Insel Schinoussa gibt es nicht viel zu berichten. Wir verbringen ein unruhige Nacht in dem schaukeligen Hafen und so geht es gleich am nächsten Morgen weiter nach Ios.

Das diese Ferieninsel bei Touristen sehr beliebt ist, sieht man schon an den vielen ein- und auslaufenden Schnellfähren, die mit großem Getöse anlanden und noch schneller wieder ablegen. Von hier aus besteigen auch wir eine Fähre um nach Santorin zu fahren. Das machen die meisten Crews der hier liegenden Schiffe, denn in Santorin einen Liegeplatz für das Schiff zu finden, ist fast unmöglich. 

Nach 35 Minuten Fahrt erreichen wir die Caldera (den versunkenen Vulkan) von Santorin. Der erste Eindruck: wie kann man hier nur wohnen?

Der zweite Eindruck: die weißen Häuser am Klippenrand sehen ja ganz nett aus. Der dritte Eindruck: das Oberland ist überall mit Weinstöcken bebaut. Dazwischen leuchten kleine weiße Häuschen. Es sieht einfach schön aus. Nach ein paar Stunden, in der mit Kreuzfahrern bevölkerten Inselhauptstadt Fira, geht es wieder zurück nach Ios.

Auf der Insel Folegandros fahren wir mit dem Inselbus zur Chora (Carlo muss wieder in die Reisetasche). Die schattigen Gassen und Plätze dieser kleinen Siedlung, die abenteuerlich an einem Klippenhang liegt, begeistern uns. Nach einem Besuch in einer netten Taverne, geht es zu Fuß durch eine heiße Steinlandschaft wieder zum Hafen zurück. Dann heißt es erst einmal - BADEN!

Inselhüpfen

Leros, Lipsi und Patmos

Von unserer letzten Insel - Kalymnos - ist es nur ein kleiner Hüpfer von 5 Seemeilen,  bis wir die nächste Insel - Leros - erreichen. In der südlichen Ankerbucht von Xerocampos gehen wir für 2 Tage vor Anker, bevor wir den nächsten Hafen dieser grünen und grade bei Ausländern beliebten Insel erreichen. In Lakki mieten wir zusammen mit Tom und Petra ein Auto und fahren jede nur erdenkliche Straße dieser kleinen Insel ab. Es gibt großartige Ausblicke auf eine wunderschöne Insel. Natürlich besuchen wir auch hier die Festung Panteli. 

Ein Hüpfer weiter liegt die noch kleinere Insel Lipsi. Neben der schönen Insel, sind es die  Menschen der Inseln, die ihrer Arbeit oder ihrem Hobby nachgehen, die uns interessieren und manchmal gelingt dabei auch ein nettes Foto ( siehe Galerie)

Die letzte Insel des Dodekanes ist Patmos. Hier waren wir schon im letzten Jahr und haben fast alles gesehen. Wir genießen den Aufenthalt und verbringen ein paar schöne Tage mit Spaziergängen und Schwimmen. 

Wiedersehen in Kos

Symi, Nisyros, Kos und Kalymnos

Die Inseln des Dodekanes liegen der türkischen Küste am nächsten und sind wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Von Rhodos segeln wir nach Symi, einem Steinhaufen mit wenig grünen Ecken. Wenn man von See kommt sieht alles ziemlich tot aus; kein Baum, kein Strauch. Unser erstes Ziel ist die Ankerbucht von Panormitis, ganz im Westen der Insel. Hier liegt das berühmte Kloster Panormitis, ein besonderer Ort - ein Ort der Besinnung. Eingerahmt von vielen Olivenbäumen liegt das Kloster in einer fast geschlossenen Bucht. Neben dem eigentlichen Kloster gibt es zahlreiche Gästewohnungen, die zu den kirchlichen Feiertagen bis zu 500 Personen aufnehmen können. Zwar bringen einige Fähren täglich ein paar hundert Touristen für eine Stunde zur Besichtigung her, doch sobald der Rummel vorbei ist, ist es ein einsamer Ort. Viel grün, viele Ziegen und das Rufen vieler Pfaue! 

Nächstes Ziel ist der Hauptort von Symi, am Berg gelegen, strahlen die weißen Häuser und die blauen Kuppel der Kirchen weit aufs Meer hinaus.

Die nächste Insel ist das grüne Nisyros, eine Vulkaninsel. Viele Oliven- und Obstbäume und natürlich Wein bestimmen das Bild. Hier mieten wir ein Auto und fahren alle Straßen ab, die es auf der Insel gibt ( 14 km und zurück ). Wir besuchen den Vulkan, in den man an einer Stelle hinunter steigen kann. Es riecht nach Schwefel und Wasserdampf kommt an einiger Stellen heraus. 

Von Nisyros geht es weiter nach Kos. Hier sind wir mit Tom und Petra von der Santos verabredet. Gemeinsam wollen wir von hier in den nächsten Wochen nach Prevesa segeln. Kos hat nicht so viel zu bieten. Alte Steine haben wir für dieses Jahr genug gesehen und so verlassen wir die Insel nach 2 Tagen in Richtung Kalymnos.

Bei unserem letzten Besuch der Insel vor rund 30 Jahren, war dies die Insel der Schwammfischer. Doch diese Zeiten sind vorbei. Ein Virus hat die Schwämme rund um die Insel vernichtet. Auch heute ist Kalymnos ein lebhafter Hafen mit einem guten Fischmarkt . Mit einem Zwischenstop in der Bucht von Emporius ist unser nächstes Ziel,  die nördlichen Inseln des Dodekanes. 

Griechenlands windigste Ecke

Karpathos und Rhodos

Von Kreta kommend müssen wir die windigste Ecke Griechenlands durchqueren. Der Wind presst sich hier durch die Landenge von Kreta und Rhodos, und mittendrin liegt Karpathos. Trotz sorgfältigem Wetterdienst haben wir hier 6 Bft. (vorausgesagt waren 4, auch mal 5 Windstärken) . So beschert der Wind uns eine schnelle Reise mit hohen Wellenbergen. Vorbei an dem wolkenverhangenen Inselchen Kasos steuern wir den Hafen von Karpathos an. Hier bleiben wir 2 Tage, doch eigentlich lohnt es sich nicht. Zudem hat unsere Lichtmaschine ihren Geist aufgegeben (was wir aber zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten) und wir wollen so schnell wie möglich einen Mechaniker treffen. Das geht nur in Rhodos - also los.

Dieses Mal stimmt die Wettervorhersage und beschert uns eine schöne und schnelle Überfahrt ohne große Wellen. Nach gut 60 Seemeilen steuern wir den Ankerplatz von Lindos auf Rhodos an. Wir verbringen eine ruhige Nacht und besuchen am frühen Morgen das ausgesprochen schöne Dorf mit der auf dem Hügel liegenden Festung, noch bevor die Massen der Kreuzfahrschiffbesucher eintreffen. Wir sind grade oben angekommen (und haben die Festung mit der Akropolis wirklich ganz für uns), als wir die Massen der Besucher auf der anderen Seite des Tales mit dem Eseltaxi oder zu Fuß, in Richtung Stadt sehen. Es sind Massen! Und dabei haben wir noch Vorsaison.

Weiter geht es nach Rhodos Stadt. Hier gibt es einen Volvo Marine Mechaniker, der uns um 150 Euro erleichtert. Dafür funktioniert die Lichtmaschine wieder.

Nun haben wir Zeit die Altstadt, die als best erhaltene des Mittelalters gilt, zu erkunden. Natürlich viel Touristenrummel, aber vieles ist auch einfach schön anzuschauen. Die engen Gassen, der wieder aufgebaute Großmeisterpalast der Kreuzritter, die Straße der Ritter mit ihren alten Herbergen. Schon toll! 5 Tage verbringen wir hier und es wird nicht langweilig.

Morgen soll der Wind so einigermaßen stimmen, dann geht es zu weiteren Inseln des Dodekanes.

 

Die Wiege des Zeus

Kreta

Kreta ist der südlichste Landesteil Griechenlands. Durch seine Lage mitten im Meer ist die Insel sehr eigenständig und noch immer ursprünglich geblieben. 

Kreta ist schön, grün, bergig, interessant und ganz schön groß und es gibt viel zu sehen. Sei es historisches oder alltägliches, sei es Natur oder lebhafte Städte.

Wir mieten ein Auto und entdecken ein paar Tage die Insel. Die felsige Westküste mit den überdachten Tomatenplantagen und das Landesinnere mit endlosen grünen Olivenhainen. Es geht in den Süden bis ans libysche Meer; steile Pässe hinauf und hinunter. Wir besichtigen mehrere venezianische Festungen und besuchen die Ausgrabungen des minoischen Palastes "Knossos".

Wir versuchen kretische Spezialitäten wie gebratene Schnecken( mit Häuschen) oder "Xerotigana", eine Art Fladenbrot mit Tomaten und Feta. Wir probieren den selbst gebrannten Schnaps Raki , eine starke kretische Spezialität aus Weintrauben.

Unser Weg führt uns an der Nordküste der Insel entlang. Hier liegen auch die großen Städte Chania, Rethymnon und Heraklion mit mehr oder weniger sicheren Häfen, noch aus venezianischer Zeit.

Am besten hat uns Chania gefallen. Eine Mischung aus alt und neu, venezianisch und türkisch, jungen und jung gebliebenen Menschen. Durch die hier ansässige Universität beleben viele junge Leute das Stadtbild. Der alte Hafen ist der Anziehungspunkt schlechthin und unser Liegeplatz eignet sich wunderbar zum "Leute gucken".

Nach fast drei Wochen Kreta geht es nun weiter Richtung Rhodos.

Das Beste von Griechenland

Kythera und Kreta

Nun also kann es weiter gehen. Der Wind ist günstig und treibt uns zur nächsten Insel - Kythera. In dieser windigen Ecke Griechenlands unser Zwischenstopp auf dem Weg nach Kreta. Wir besuchen den kleinen Hafen Avlemonas, ein Fischerhafen im Miniformat. Mit Hilfe der Fischer finden wir einen Liegeplatz und sind so das einzige fremde Boot hier. Der recht einsam gelegen Ort Avlemonas ist wirklich sehenswert. Die weißen Häuschen kuscheln sich zusammen und ihre blauen Türen und Fensterläden leuchten aufs Meer hinaus. Hier könnte man gut und gerne ein paar schöne Tage verbringen, doch die Gelegenheit ist günstig und so nutzen wir den Wind um die 62 Seemeilen ( gut 120 km) nach Kreta zu segeln.

Der Törn wird ausgesprochen angenehm und friedlich. Erst kurz vor der Küste verlässt uns der Wind und wir legen die restlichen Meilen per Maschine zurück. Es ist schon Nacht, als wir den Hafen Chania erreichen. Ein Liegeplatz ist in dem fast leeren Hafen schnell gefunden. Noch ein "Ankommer" und den Törn nochmal Revue passieren lassen, dann ab ins Bett.

Morgen wollen wir Chania erkunden.

Auf dem Weg

Unser Weg führt uns in "Tageshüpfern" nach Süden. Wir besuchen die Inseln Lefkas, Kephalonia und Zakynthos. Während wir Lefkas und Zakynthos von früheren Besuchen kennen, ist Kephalonia Neuland für uns. Der nördlichste Ort ist Fiscardo, ein beschauliches Fischerdorf mit mäßigem Tourismus, der hauptsächlich aus Seglern besteht. Jetzt, im zeitigen Frühjahr, ist alles noch leer und zusammen mit "Santos" und einem finnischen Segelboot sind wir die einzigen Gäste. Wir besuchen die normannische Kirche und den alten venezianischen Leuchtturm. Im nächsten Hafen - Sami - mieten wir zusammen mit Tom und Petra ein Auto und erkunden die wunderbar grüne, mit Unmengen von Zypressen bestandene Insel. Der Hauptort - Argostoli - ist einen Besuch wert, und da wir ganz praktisch ein Auto haben, krönt ein Besuch beim Supermarkt unseren Ausflug.

Hier trennen sich nun unsere Wege. Tom und Petra wollen durch den Kanal von Korinth und weiter zu den Inseln der Ägäis. Uns zieht es um den Peleponnes herum nach Kreta. Ein Wiedersehen wird es irgendwo in der Ägäis geben.

Weiter also - ein kurzer Stop in Zakynthos, Katapolo und Kyparissia - alles Orte, die wir schon kennen. Dann folgt Pylos, das ist neu für uns. ein ansprechendes Städtchen mit einer Festung, das im griechischen Befreiungskrieg 1827 eine bedeutende Rolle gespielt hat. (Schlacht von Navarino)

Wir besuchen die große Festung über der Stadt, die zwei schöne kleine Museen über die Ausgrabungen über und unter Wasser beherbergt.

In den nächsten Tagen ist für uns Gegenwind angesagt, also Zeit genug, noch ein bisschen die Gegend zu erkunden.

Fast allein auf dem Wasser

Unsere neue Saison beginnt am 14. März 2018. Dieses Jahr sind wir etwas früher unterwegs, da wir auch schon Mitte August wieder zurück sein wollen.

Mit dem Auto geht es wieder nach München und ausgeschlafen fahren wir am nächsten Tag bis Venedig. Unsere Fähre nach Griechenland fährt zu der unmenschlichen Zeit um 4.30 Uhr los. Aber was soll's - in unserer gebuchten Kabine können wir weiter schlafen. Carlo muss dieses Mal nicht in den Zwinger;  wir haben eine Kabine mit Hund gebucht. Über die Zwischenstation Ancona erreichen wir am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein unseren Zielhafen Igoumenitsa. Nun noch 85 Kilometer mit dem Auto und wir sind beim Schiff.

Sturdy hat den Winter gut überstanden. Alles sieht aus, wie wir es verlassen haben. Nun geht es wieder los mit den tausend Kleinigkeiten, die vor jeder Saison anliegen. Ein neues Beiboot hat uns von Deutschland hierher begleitet. Außerdem eine neue Matratze für Werners Koje und eine neue Toilette. Noch ist in der Marina nicht viel los. Nur hier und da werkelt jemand am Schiff. Auch unsere Freunde Tom und Petra sind schon aus Deutschland eingeflogen. Auch in Griechenland lässt das Wetter zu wünschen übrig, Gewitter mit Hagelschauern gibt es auch hier. Nach 6 Tagen ist es soweit - Sturdy kommt gleich morgens in Wasser.

Im Hafen von Prevesa ist gähnende Leere - wir sind fast alleine und haben die große Pier für uns. Die Cafes und Tavernen an der Promenade sind meist noch geschlossen. Wir erledigen in der Stadt noch ein paar Besorgungen, dann fahren wir in den Ambrakischen Golf zur kleinen Stadt Vonitsa, in der wir schon im Herbst einmal waren. Hier wollen wir die nächsten paar Tage verbringen und die Schlechtwetterfront abwarten , die mit viel Wind über Griechenland hinweg zieht. 

Dann geht es richtig los - Richtung Kreta.

Wir kommen zum Ende

Ionische Inseln und Prevesa

Der letzte Abschnitt unserer diesjährigen Reise führt uns zu den ionischen Inseln. Doch irgendwie ist die Luft raus. Wir wollen sie nur kurz streifen, denn nächstes Jahr ist dafür auch noch Zeit.

Wir besuchen Zakynthos, dann gleich Ithaka und von dort geht es nach Kalamos. Hier schließt sich der Kreis unserer Griechenland Reise, denn hier haben wir im Frühjahr Ostern gefeiert. Nochmal essen bei George, dann weiter nach Meganisolon und von dort nach Prevesa. Wir bleiben hier ein paar Tage, bis wir in der Aktio Marina wieder an Land gesetzt werden. 

Tom und Petra haben noch drei Wochen Zeit und segeln noch bis Korfu, bis auch sie hier an Land gesetzt werden. In der Aktio Marina ist alles beim Alten - jedenfalls fast. Neben der kleinen Eselherde gibt es nun auch zwei schöne große Ziegen. 

Wir erledigen die notwendigen Arbeiten vor dem Winter und fahren am 6. Oktober mit der Fähre nach Venedig und weiter nach Hause.

Wieder ist eine Segelsaison ohne größere Pannen und mit vielen schönen Erlebnissen vorbei.

Wir freuen uns auf das nächste Jahr. Dann soll es nach Kreta, Rhodos und wenn alles klappt, nach Zypern gehen.

Ab April geht es weiter.

Ein Daumen und drei Finger

Peleponnes

Unser Weg zurück nach Prevesa und somit ins Winterlager führt uns rund um den Peleponnes. 

Den Daumen haben wir zuvor besucht. Nun kommen die Finger dran.

Am ersten Finger sehen wir uns die mittelalterliche Stadt Monemvassia an, die beeindruckend auf einer Felseninsel liegt und mit dem Festland schon seit dem Mittelalter durch einen Damm verbunden ist. Die Unterstadt ist restauriert und großenteils bewohnt. Die Oberstadt besteht nur noch aus der Stadtmauer und vielen Ruinen, sowie einer wieder aufgebauten Kirche.

Auf dem zweiten Finger mieten wir zusammen mit Tom und Petra ein Auto um durch das grüne Innere des Peleponnes zur Ruinenstadt Mystras zu fahren. Hier sind nur wenige Gebäude, wie der ehemalige Palast und einige Kirchen wieder restauriert worden. Ein ganz anderes Erlebnis sind die Höhlen von Pirgos Dirou, in denen man von einem Führer über einen unterirdischen Fluß gerudert wird. Eine Stunde lang begeistern uns die die einmalige Schönheit der Tropfsteinhöhle - ein ganz besonderes Erlebnis.

Zum ersten Mal Ankersalat: zwei Anker und eine Mooringboje hatten wir uns in Gythio eingefangen. Mit 2 Mann Hilfestellung und einem Tauchgang in voller Montour konnte Werner das Unglück beseitigen und vor allem unseren Anker samt Kette bergen.

Über das Kap des zweiten Fingers, mit seinen besonderen Turmhäusern, segeln wir zum dritten Finger, zur kleinen Stadt Koroni. Reich gesegnet mit Festungsanlagen, kann man auch hier wieder eine Burg besuchen.

Weiter zum Kap des dritten Fingers mit dem Ort Methoni. Auch hier wieder eine Festung, die zum einen besonders groß ist und zum anderen direkt am Meer liegt. Endlich mal nicht nur bergauf - juchhu! Über das Städtchen Kyparissia - wieder eine Burg, segeln wir nach Katakolo. Von hier kann man mit dem Zug nach Olympia fahren. Ein besonderes Erlebnis ist die Zugfahrt. Modern zum einen (der Zug selbst), vorsintflutlich zum anderen. An jedem Straßenübergang, und davon gibt es viele, wird mehrmals gehupt, denn richtige Bahnübergänge sind so gut wie nicht vorhanden. 40 Minuten brauchen wir um Olympia zu erreichen. Mur wenige Schritte weiter sind wir bei den Ruinen und den Ausgrabungen von Olympia. Hier, wo man das heilige Feuer für die modernen olympischen Spiele entzündet, sehen wir uns die vielen, vielen Ausgrabungsgegenstände an, die im neuen Museum untergebracht sind.

Von Katakolo segeln wir zu den ionischen Inseln und verlassen wieder den Peleponnes.

Besuch im Urlaubsparadies

Der Argolische Golf

Der Argolische Golf erstreckt sich zwischen dem "Daumen" und der ersten "Finger" des Peleponnes. Porto Heli ist das Zentrum des Urlaubsparadies. Nahe genug an Athen und recht schnell zu erreichen, tummeln sich hier viele reiche Griechen, aber auch Menschen anderer Nationalitäten, die hier ein Ferienhaus haben. Wir erwarten hier Biggi und Klaus, die eine Woche mit uns segeln. Doch vorher treffen wir Anne und Wolfgang, in deren Haus wir einen Grillabend in gemütlicher Runde verbringen. 

Wir segeln über Koilada und Chaidari nach Nafplio, der früheren Hauptstadt Griechenlands. Hier waren wir schon einmal vor ein paar Jahren, jedoch ohne Boot. So ersparen wir und diesmal den Besuch in Mykene und Epidaurus, denn das Löwentor und das antike Theater haben wir schon gesehen. Auch die 1000 Stufen zur Burg, die hoch über Nafplio thront können wir uns diesmal sparen. Wir machen einen Stadtbummel durch die reizvolle Altstadt und essen in einem der vielen Restaurants.

Dann geht es auf der anderen Seite des Argolischen Golfs wieder zurück. Über die kleinen Orte Paralion Astros und Tyros (hier findet grade ein Fischerfest statt und wir haben das Vergnügen bis zwei Uhr früh mit lauter griechischer Musik unterhalten zu werden) erreichen wir wieder Porto Heli.

Essen wie Gott in Griechenland ?

Saronischer Golf - Ostküste Peleponnes

Naja - ganz so toll nun doch nicht. "Essen gehen" ist in Griechenland nicht teuer und so leisten wir uns des öfteren einen Tavernenbesuch. Vorspeisen und Hauptgerichte werden, wie hier üblich, in der Mitte des Tisches plaziert und jeder kann sich seinen Anteil auf den Teller füllen. Dazu gibt es Wasser, Wein oder Bier. Brot gehört dazu, Nachtisch - im Moment meist Wassermelone - wird vom Wirt gestiftet. Satt wird man auf jeden Fall. Leider gibt es in allen Tavernen das gleiche Essen, mal mit mehr oder weniger Liebe angerichtet. Wir essen uns also durch unsere Hafenorte. 

Von den Kykladen kommend, segeln wir in kleinen Etappen in den Saronischen Golf um uns mit Tom und Petra von der Santos zu treffen. Wir wollen die letzten verbleibenden Wochen der diesjährigen Saison gemeinsam segeln. Was liegt näher als die eine oder andere Taverne auszuprobieren. Ein kleiner "Hafenhöhepunkt" ist der winzige gemütliche Hafen Vathy auf der Halbinsel Methana. Sehenswert ist die Insel Poros, die nur eine halbe Seemeile vom Festland entfernt liegt. Beliebter Urlaubs- und Segelort gespickt mit Tavernen, Cafes und Bars. Hier finden wir in der Taverne "Garden" unser bestes Lokal. Bestes Essen, nett und flott serviert, und das noch in einer ansprechenden Umgebung - in einem Garten mitten in der Altstadt.

Über die Orte Ermioni, die ruhige Insel Dokus und einem kurzen Abstecher in den fürchterlichen Hafen von Spetcai segeln wir nach Porto Heli, quasi am Daumen des Peleponnes gelegen. Hier wollen wir uns mit Klaus und Biggi treffen, die uns wie in jedem Jahr besuchen wollen, um ein wenig mit uns zu segeln.

Die Inseln der Kykladen

Naxos, Paros und Serifos

Naxos ist die größte Insel der Kykladen, deren Hauptstadt wir besuchen. Begrüßt werden wir schon von weitem vom Eingangstor des Apollotempels, einem imposantem Marmortor (Portara) aus dem 6. Jh.v.Chr. Die Altstadt am Fuße der venezianischen Festung ist sehenswert. "Einkaufspassagen" schlängeln sich rund um den Hügel. Die kleinen Wege sind so schmal, dass man immer im Schatten der Häuser seinen Einkäufen nach gehen kann.

Von Naxos bis Paros, der Nachbarinsel, ist es nur ein Katzensprung. Wir ankern in der großen Bucht von Naoussa ganz im Norden. Hier liegen viel Motorboote , über 25 Meter Länge und mit 6-8 Mann (Frau) Besatzung, vor Anker. Hier kann man sehen, wir sind mitten in der Feriensaison.

Weiter geht es nach Serifos. Diese windige Insel ist unser letzter Halt in den Kykladen. Hier sind wir ein paar Tage eingeweht, da wir bei den heftigen Böen und besonders den noch heftigeren Fallböen unseren Liegeplatz im Hafen nicht ohne Schaden verlassen können. Das macht aber nichts, denn es gibt hier viel zu sehen.

Wir besuchen auch hier die Chora, die malerisch an einem Berghang liegt. Die gepflegte Altstadt ist von schmalen Gassen durchzogen, in denen nur Mensch und Esel sich bewegen können. Wir fahren mit dem Bus in den 5 km entfernten Ort und laufen nach unserer Besichtigungstour den Eselsteig mit seinen ungezählten flachen und breiten Stufen wieder zum Hafen zurück. Ein schönes Erlebnis.

Wir verlassen nun die Inseln der Kykladen um zum Festland des Peleponnes zu segeln.

vodafone ist doof!

Leider hatte ich in den letzten 3 Wochen keine Internetverbindung. Es ist hier nicht so leicht Nachschub für mein Internetkonto bei Vodafone zu bekommen, denn in der Gegend in der wir grade segeln sind Vodafoneshops rar gesäht. Nun endlich soll es weiter gehen. In 1-2 Tagen gibt es einen neuen Bericht.

Fischers Fritze

Agathonisi, Arki und Patmos

Fischers Fritze fischt kaum noch Fische. Das Mittelmeer, besonders die Ägäis, ist überfischt. Die Fischbestände können sich nicht erholen und so sind nur kleine und kleinste Fische im Netz. Es gibt zwar immer noch große Fischerboote mit teilweise 8 bis 10 Mann Besatzung, doch gute Erträge sind selten geworden. Wir können Lobster im Restaurant - Aquarium, Oktopusse in der Oktopuswaschmaschine oder auf der Leine bewundern. Doch die meisten Fische, die angeboten werden, kommen aus der Fischzucht. Auch Werner hat in den vergangenen 4 Monaten an der Schleppangel noch nicht einen einzigen Fisch gefangen.

Wir besuchen die kleinen Inseln des Dodekanes - Agathonisi, Arki und Patmos. Agathonis hat grade mal 130 Einwohner. Wir genießen die Ruhe der einsam gelegenen Insel, doch der schlechte Ankerplatz und die von den Bergen herabsausenden Fallböen lassen uns schon am nächsten Tag wieder weiter fahren. 

Arki ist ähnlich einsam, nur wenige Einwohner, ein schöner Hafen und glasklares Wasser. Hier  bleiben wir ein paar Tage, bevor es weiter nach Patmos geht. 

In Patmos ist alles auf Tourismus gestimmt. Trotzdem ist es eine schöne, interessante Insel. Wir mieten uns ein Quad und machen die Insel unsicher. Wir besuchen das Kloster Ag. Ioannis, das alles überragend auf dem Berg über der Stadt thront. Es ist auch heute noch von vielen Mönchen bewohnt und beherbergt außerdem eine große Sammlung von alten Schriften und Kirchenschätzen. Die Altstadt - Chora - ist sehenswert. Hier kann man sich in den engen verwinkelten und autofreien Gassen verlaufen. Mit dem Quad fahren wir kreuz und quer über die Insel. Da die Insel sehr klein ist, sind selbst die entlegensten Winkel schnell erreicht.

Nach ein paar Tagen geht es weiter zu den windigen Inseln der Kykladen.

Wind

Inusses, Chios und Samos

Der vorherrschende Wind in der Ägäis ist im Sommer der Meltemi. Ein Nordwind, der mal mehr oder weniger aus Nordost oder auch Nordwest bläst. Von Mitte Juni bis in den September pustet der Wind mit 5 bis 6 Windstärken, es darf aber auch mal mehr sein, besonders wenn die Fallböen die Berge hinunter rauschen. Der Meltemi kann 3 Tage dauern, oder auch mal 2 Wochen. Das läßt sich nicht vorhersagen. Segelt man in die richtige Richtung- sprich Süd - ist das wie Schlittenfahren. Bei allen anderen Segelrichtungen wird die Sache auch mal recht mühsam. Also versuchen wir alles unter einen Hut zu bringen.

Wir laufen die kleine Insel Inusses an, die nahe Chios liegt. Von dieser Insel, die einen schönen Naturhafen hat, kommen viele der griechischen Reeder. Sie haben hier ihre Sommerhäuser und ihre großen Motoryachten liegen vor Anker. Es gibt hier nur ein kleines Hotel und wenige Gästezimmer. Man möchte unter sich sein. Alles ist sehr gepflegt, viele Häuser sind restauriert. Das ganze Dorf macht einen ansprechenden Eindruck.

Weiter geht es nach Chios. Auf der mal wieder kahlen Insel bleiben wir nur einen Tag. Es ist viel Wind angesagt und wir wollen einen sicheren und ansprechenden Hafen erreichen.

Also geht es gleich weiter nach Samos. Diese grüne Insel ist sehenswert und hat auf der Südseite auch sichere Häfen und Buchten.Wir werden gleich von netten deutschen Polizisten in Empfang genommen, die uns beim Anlegen helfen. Sie tuen hier mit zwei deutschen Küstenwachschiffen, Ückermark und Börde, Dienst. Im Rahmen des Frontex Einsatzes sichern sie die griechische Küste, denn die Türkei ist hier nur 1 Seemeile entfernt. Am Ufer sieht man, wie auch in Lesbos, noch so manche orange Schwimmweste liegen. Wir begegnen, Gott sei es gedankt, jedoch keinem Flüchtlingsboot. Auf den Inseln, die der Türkei so nahe liegen, sieht man vielen Migranten, die hier in Lagern untergebracht sind. 

Unser erster Anlaufhafen, Vathy, ist der Hauptort der Insel Samos. Er ist zwar einiger Maßen sicher, doch dermaßen schaukelig, daß wir nach 2 Tagen wieder auslaufen und in den südlichen Hafen Phytageon segeln.

Nach einer Woche Aufenthalt auf Samos bringt der Meltemi uns weiter nach Süden.

Der kleine Unterschied

Limnos und Lesbos

Gute 40 Seemeilen trennen Samothraki und unser nächstes Ziel Limnos. Doch welch ein Unterschied! Thassos und Samothraki sind grüne Inseln, eine Wohltat für das Auge. Limnos dagegen ist trockenes Ödland mit steilen Berghängen. Nur in der Nähe der wenigen Dörfer oder Städtchen sieht man einige Bäume und Sträucher. Limnos ist landwirtschaftlich geprägt; im Landesinneren wird Weizen angebaut. Es gibt jede Menge Schafe und Ziegen.

Wir besuchen die Burg von Myrina, dem quirligen Hauptort von Limnos. Die byzantinische Burg ist die besterhaltenste der Ägäis. Wir besuchen verschiedene Ankerplätze. Es ist mittler Weile so heiß, daß man nur noch im Wasser sein möchte. Carlo und sein Pelzmantel leiden besonders. So langsam setzt der sommerliche Meltemi ein und so geht es weiter nach Süden - nach Lesbos.

Auch hier ist die Nordwestseite der Insel sehr trocken und ohne Baum und Strauch. Doch der Rest der Insel ist sehr lieblich. Wir entdecken die Insel wieder per Mietauto. Viele, viele Olivenbäume bedecken die Berghänge. Kühe, Ziegen und Schafe sind überall zu sehen. Wir können keine großen Hotels entdecken. Lesbos ist irgendwie familiär und es ist sehr ansprechend.

Um es kurz zu sagen: Lesbos inklusive der freundlichen, günstigen Marina (mit kostenfreier Waschmaschine - juch-hu!!) gefällt uns wirklich gut.

Hoch im Norden

Thassos und Samothraki

Wir erreichen den nördlichsten Punkt unserer Griechenlandreise, die Inseln Thassos und Samothraki und die Stadt Kavala am griechischen Festland. Dieser Landstrich ist sehr grün, mit vielen Bäumen; außerdem ist es lange nicht so heiß, wie in der südlichen Ägäis. Dafür - logisch - regnet es auch mehr.

Thassos ist eine schöne, grüne Insel mit besonders wunderbaren Sandstränden; leider ist fast 1/3 abgebrannt. Wir machen eine Rundtour per Mietauto und besuchen verschiedene Ausgrabungen, schwimmen im türkisfarbenen Meer und lassen uns in einer Taverne direkt am Meer verwöhnen. 

Dann geht es ans Festland, zur Stadt Kavala, die mit 57000 Einwohnern für griechische Verhältnisse sehr groß und lebendig ist. Hier ist ein 56 m hohes Aquädukt aus dem 16. Jahrhundert stadtbeherrschend. Es gibt nicht viel Tourismus an diesem Küstenabschnitt; Landwirtschaft prägt das Leben der Bewohner.

Unser nächstes Ziel ist die Insel Samothraki - die Insel der Winde - und die regenreichste der Ägäis. Keine Sandstrände, kein Flughafen - also wenig Tourismus. Wir mieten nochmal ein Auto und erkunden die Insel. Ein Besuch der Wasserfälle, die wir nach einstündigem Fußmarsch entlang und durch einen schattigen Bachlauf erreichen. Soviel Wasser in der Ägäis - kaum zu glauben! Ein Besuch der wunderschönen Chora, dem Hauptort der Insel und den Ausgrabungen der "Großen Götter" vervollständigen den Besuch der sehenswerten Insel.

Von nun an geht es weiter nach Süden.

Wie aus einer anderen Welt

Wir besuchen die 3 Halbinseln der Chalkidiki im Norden Griechenlands.

3 "Finger", die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die erste Halbinsel Kassandra ist sehr grün und relativ flach gegen das übrige Griechenland. Sie ist touristisch erschlossen und man sieht beim vorbei segeln viele Hotels an attraktiven , langen Sandstränden.

Der 2. Finger ist Sithonia. Das Land ist dicht bewaldet und nicht sehr bebaut. Hier findet man durchaus eine schöne Bucht, die man ganz für sich alleine hat.

Der 3. Finger ist Agion Oros mit dem heiligen Berg Athos (2033 m hoch) ist irgendwie nicht aus dieser Welt. Die autonome Mönchsrepublik Athos hat die letzten 1000 Jahre mit sich allein verbracht. Die Klöster, viele im 10. Jahrhundert gegründet, kleben an den Felsen und sehen einfach großartig aus. Es gibt fast keine Straßen, kein Strom und nur wenige Telefone. Erst in letzter Zeit sieht man mehr Solaranlagen und eine Straße wurde gebaut. Die immer noch über 2200 Mönche leben in den 20 Großklöstern, in kleinen Einheiten oder in Einsiedeleien, die an die Felsen "geklebt" sind. Man fragt sich wirklich, wie kommen die da nur hin. Erst auf den 2. Blick sieht man die Kabel einer Seilfähre. 

Ein Besuch der Mönchsrepublik ist nur Männern erlaubt, die eine Besuchserlaubnis beantragen können. Selbst das Umfahren der Halbinsel ist Frauen nur in einer Entfernung von 5oo Metern erlaubt. Nichts desto Trotz ist es ein tolles Erlebnis an den mittelalterlichen Klöstern vorbei zu segeln.

Bei den Göttern

Es gibt den Reklamespruch eines Charterunternehmens: "Segeln wo die Götter wohnen." Wenn wir das schon tun, so wollen wir die Götter auch besuchen.

Wir segeln nach Palamos, einem kleinen Ferienort zwischen den Bergen Pelion und Olymp. Hier mieten wir ein Auto und los geht es mit der Besichtigungstour. Leider läßt das Wetter zu wünschen übrig. Bei bedecktem Himmel mit Schauern ab und zu, sowie 16 Grad Temperatur, hüllen sich die Berge leider in Wolken. Nichts desto Trotz besuchen wir zuerst die Burg Palamos. Von Kreuzrittern erbaut ist sie heute teilweise restauriert und ausgegraben. Von hier hat man einen tollen Blick auf die Küste und die Berge, auf denen teilweise noch Schnee liegt.

Weiter zum Nationalpark Olympos. Eine 16 km lange Serpentinenstraße bringt uns zur ersten Schutzhütte auf 1100 Metern. Hier muß man das Auto stehen lassen und kann dann in ca. 7 Stunden die restlichen 1817 Höhenmeter bewältigen und auf den Olymp steigen. 

Wir belassen es bei der Autofahrt und gehen nur ein wenig spazieren. Das Kloster Agios Dionisos ist in Reichweite. Dieses, noch von einem Mönch bewohnte Kloster, wird grade mit Hilfe der EU restauriert.

Das nächste Ziel unseres Besichtigungstages ist Dion, am Fuße des Olymp. Bei nun strömenden Regen besuchen wir allerdings nur die beiden Museen mit sehr schönen Mosaiken und vielen Ausgrabungsstücken. Auf die Ausgrabungen müssen wir verzichten; wir wollen nicht hin schwimmen.

Nun ist es mit Götterhilfe noch ein Segeltag bis Chalkidiki, unserem nördlichsten Ziel.

Rettungsaktion für Carlo

In Ermanglung von "richtigem Wild" geht Carlo auch gerne auf Möwenjagd. Wir sitzen grade beim Abendbrot, als wir von 2 jungen Anglern darauf aufmerksam gemacht werden, dass Carlo auf Jagd ist. Allerdings gut 250 Meter vor dem Hafen im offenen Meer. Große Aufregung!

Fischer die grade auf ihre Nachtfahrt gehen bemerken den kleinen braunen Kopf im Wasser. Sie bemannen ihr Beiboot und düsen los.Ein beherzter Griff ins Nackenfell und der Hund ist im Boot. Mit Speed geht es auf die Küste zu und Carlo wird an Land abgesetzt. Ein glücklicher Werner kann ihn in Empfang nehmen und sich bei den netten Fischern bedanken.

Ende gut - alles gut.

Die Brücke von Chalkis

Ein kurzer Abstecher nach Süden - weil der Wind grade so passt - bringt uns nach Poros. Der beliebte Seglerort ist noch schön leer; nur wenige Charterschiffe sind bis jetzt unterwegs. Ein Bummel durch die Altstadt lässt Erinnerungen an frühere Urlaube wach werden. 

Am nächsten Tag passt der Wind um Richtung Norden zu segeln. Am Cap Sounion mit seinem berühmten Marmortempel, gehen wir vor Anker. Hier können wir den Sonnenuntergang genießen, der in jedem Reiseführer hervor gehoben wird.

Über die Hafenstädte Lavrion und Porto Raphti segeln wir zur Insel Euböa.Die drittgrößte, langgestreckte Insel Griechenlands liegt ganz nahe am Festland. Wir besuchen nette Buchten und lernen noch nettere, sehr gastfreundliche Griechen kennen. 

Dann erreichen wir Chalkis, die "Hauptstadt" der Insel Euböa. Nur 35 Meter trennen hier die Insel vom Festland. Durch diese Enge müssen alle Schiffe die gen Norden wollen. Eine Schiebebrücke verbindet beide Teile. Die Brücke öffnet, da mitten in der Stadt gelegen, nur einmal am Tag - natürlich nachts. In der Enge steht ein starker Tidenstrom mit bis zu 7 Knoten. Zwischen 4 und 7 Mal pro Tag ändert sich die Richtung des Stroms. Bis auf den heutigen Tag kann man nicht genau die Stillwasserzeit ausrechnen. Und so muss man auf einen Funkruf der Hafenpolizei warten, die bestimmt wann man die Enge befahren kann.

Das klappt ganz professionell; und so sind wir eine halbe Stunde später im Nordhafen fest. Unser Befahrenstermin, zusammen mit einem Frachter und 5 weiteren Segelschiffen,  war um 22 Uhr. Es hätte aber je nach Mondphase auch um 4.30 Uhr sein können. Glück gehabt.

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Durch diese hohle Gasse

Weiter geht es gen Osten, in den Golf von Korinth. Wir besuchen Mesolongia, wie schon im vergangenen Herbst. Dann geht es in Neuland.Immer weiter in den Golf, vorbei an Patras und unter der neuen Hängebrücke durch, die den Peleponnes mit dem Festland verbindet. Unser nächstes Ziel ist die Insel Trisonia. Dieses kleine Eiland mitten im Golf hat einen kleinen Hafen, eine aufgegebene Marina, in der man gut sicher und kostenfrei liegt. 

Nächstes Ziel ist Galaxidi. Von hier besuchen wir die Ruinen des Orakels von Delphi. Per Bus fahren wir in die Berge. Hoch oben liegt die alte Stadt mit Tempeln, Stadion und Theater - zu seiner Blütezeit das Zentrum der Welt. Das neue und sehr schöne Museum ist einen Besuch wert.

Nächstes Ziel ist Itea, eine typisch griechische Kleinstadt. Dann folgt Korinth, das ist schon eine Nummer größer. Mit schönen Einkaufsstraßen, Parks und Freizeiteinrichtungen.

Weiter in den Kanal von Korinth, der das ionische Meer mit der Aegäis verbindet. Der Kanal ist gut 6 km lang und etwa 25 m breit,mit Seitenwänden, die 56 m hoch sind. In gut 20 Minuten ist der Kanal durchfahren und wir 235 Euro ärmer.

Dafür haben wir die Aegäis erreicht.

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Kalo pascha! - Frohe Ostern!

Das hatten wir uns immer schon gewünscht: mit Griechen zusammen Ostern feiern.

In diesem Jahr fällt das griechische und das deutsche Osterfest ausnahmsweise einmal zusammen. Das ist nur alle 7 -8 Jahre so. 

Wir sind auf der kleinen Insel Kalamos im Ionischen Meer. Im Hafen liegen zu dieser frühen Jahreszeit nur zwei deutsche und ein englisches Schiff. Ostern beginnt am Samstag mit den Vorbereitungen. Lämmer werden für den Grill vorbereitet - gewürzt und "in Form" gebracht. Die Terrasse geweißt und Tisch und Stühle gerückt. Den ganzen Tag über gehen in Abständen Knaller los und am Abend auch Feuerwerksraketen. Um Mitternacht geht man in die Kirche und die Worte des Popen werden per Lautsprecher übertragen, sodass wir im Hafen auch etwas mitbekommen.

Am Morgen läd uns die Familie, die " Georges Taverne" betreibt zum Osteressen ein. Sechs Segler und die recht große Familie mit Oma, Opa, Onkel, Tanten und den Kindern setzen sich an eine lange Tafel direkt am Meer. Nachdem man sich mit Wein zugeprostet hat und Kalo Pascha. sprich Frohe Ostern gewünscht hat, geht das große Schmausen los. Es gibt Lamm und Kokoretzi (Innereien im Darm gewickelt) vom Grill, Salate, Tzaziki, Feta, Brot und die traditionellen rot gefärbten Eier. Dazu Ostergebäck, Süßigkeiten und natürlich Getränke mit und ohne Alkohol.

Das ganze dauert ca. 4 Stunden, die wir richtig genießen. Da spielen Sprachschwierigkeiten keine Rolle.

Wir können nur sagen: Danke und Kalo Pascha!

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Neues Spiel - neues Glück

Es ist Anfang April und die Segelsaison beginnt wieder.

Wir reisen dieses Mal mit dem Auto nach Griechenland bzw. Prevesa, um Sturdy aus dem Winterschlaf zu wecken. Die Reise geht über München und Venedig, dann mit der Fähre nach Igoumenitsa. Wir haben für Venedig 2 Tage Zeit eingeplant und schauen uns die Stadt an, die Anfang April noch nicht so von Touristen überfüllt ist. So können wir uns treiben lassen und genießen die schöne alte Stadt mit ihren kleinen Sträßchen, Kanälen und lebendigen Plätzen.

Dann geht es auf die griechische Fähre "Hellenic Spirit", die uns in 25 Stunden nach Igoumentisa  bringt. Von hier ist es noch eine Stunde Autofahrt bis zur Aktio Marina.

Leider regnet es in Strömen - so hatten wir uns das nicht vorgestellt.

Sturdy hat den Winter gut überstanden, alles sieht aus wie bei unserer Abreise vor 6 Monaten.

Nun beginnen die üblichen Arbeiten am Schiff. Unterwasserschiff mit Antifouling streichen, Holz streichen, Boot polieren und alle 1000 Kleinigkeiten erledigen, die jedes Jahr anfallen. Nach 5 Tagen ist alles erledigt und es geht wieder ins Wasser.

Nun kann die nächste Reise - Griechenland rund - beginnen.

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Wieder zu Hause

Seit Anfang Oktober sind wir nun wieder zu Hause. Sturdy liegt hoch und trocken und wartet auf den Frühling, während vierbeinige Rasenmäher sich um den Boden unter Sturdy kümmern.

Anfang April, so ist der Plan, geht die Reise weiter. Dann durch die griechische Inselwelt der Ägäis.

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Endspurt

Ein paar Tage bleiben uns noch bevor Sturdy für ein halbes Jahr ins Winterlager kommt.

Wir nutzen die Zeit uns noch ein wenig in Messolongi und Umgebung um zusehen. Mit einer Gruppe Segler fahren wir, in einer von der Stadt Messolongi organisierten Tour, mit einem Bus zu zwei historischen Städten aus dem 3. bis 4. Jahrhundert vor Christus.  Wir besuchen die Salzfelder der Lagune, ein Kunstmuseum, machen eine Weinprobe und zu guter Letzt besuchen wir das Fischerfest ( mit Fisch- und Weinverkostung) der kleinen Laguneninsel Etoliko. Toll was die Stadt Messolongi alles auf die Beine gestellt hat.

Am nächsten Tag geht es für uns zurück zur Stadt Prevesa. Hier haben wir in der Aktio - Marina ein Winterlager für unser Schiff gefunden. Ca. 2000 Schiffe sind hier eingelagert und entsprechend professionell ist der Umgang der Marinaleute mit dem Schiff. Schon nach kurzer Zeit ist das Unterwasserschiff gereinigt und das Boot erdbebensicher aufgebockt.

Noch alles winterfest verpacken und ab geht es mit dem Flieger nach Hause.

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Der erste "Mittelmeerbesuch"

Biggi und Klaus kommen in Korfu an Bord. Gemeinsam wollen wir durch das Ionische Meer bis nach Messolongi segeln.

Zwei Tage Korfu stehen auf dem Plan bevor es weiter gen Süden geht. Neben dem immer wieder schönen Besuch der Altstadt steht auch eine Rundfahrt mit dem Mietwagen über die grüne Insel an. 

Wir besuchen den Pandokrator, mit 917 m der höchste Berg der Insel. Mit dem Auto kommt man fast bis an die Spitze. Entsprechend hoch ist der Andrang der Touristen, die die spektrakuläre Aussicht genießen und das kleine Kirchlein besuchen wollen. Das war vor 25 Jahren noch anders. Da mußte man die letzten Kilometer steil bergan laufen und war dafür fast alleine auf dem Berg.

Weiter geht es zur Inselrundfahrt. Über Sidari, mit Mengen englischer Touris) zum Cap Drastis (äußester Punkt der Insel) zum schönen Paleokastritsia.

Am nächsten Tag wird gesegelt bzw. mangels Wind mal wieder motort. Über die nette, aber leider sehr volle Insel Paxos, geht es nach Prevesa. Dann durch den Kanal von Lefkas zu den Inseln Megnisolon, Kalamos und weiter nach Ithaka. Das Wetter läßt leider zu wünschen übrig - aber was soll's. Letzte Station ist Messolongi am Golf von Korinth. Von hier geht es für Biggi und Klaus wieder nach Hause.

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Anglerglück

Die letzte größere Überfahrt führt uns von Castello am Stiefel von Italien zur gut 120 Seemeilen entfernten Insel Othoni. Diese kleine Insel vor Korfu haben wir uns als ersten Landfall ausgesucht. Das Wetter ist gut, doch der versprochene Wind läßt mal wieder auf sich warten. Dafür ist uns das Anglerglück holt. Ein 8 kg schwerer und 85 cm langer Thun beißt an. Endlich mal ein "richtiger" Fisch, der nicht so einfach aufgeben will. Große Freude an Bord - das gibt Fischfilets satt.

Am frühen Morgen treffen wir in Othoni ein und gehen in der Bucht vor dem kleinen Dorf vor Anker. Griechisches Ambiente, glasklares Wasser, die Glöckchen der Ziegen und Schafe am Berghang bimmeln und in der Ferne schreit ein Esel. Welche Idylle - so haben wir und das vorgestellt.

Nach 2 Tagen auf der schönen kleinen Insel segeln wir weiter nach Korfu, unserer alten Heimat. Hier haben wir 2 Jahre gelebt und gearbeitet. 

Wir haben noch ein Paar Tage Zeit bevor unser Besuch Biggi und Klaus eintrifft. Und so besuchen wir kleine Buchten, die wir vor 25 Jahren gerne aufgesucht haben. Doch welche Enttäuschung: fast alle Buchten sind vollgestellt mit Fischfarmen und den entsprechenden Ausrüstungen und dem unvermeidlichen Müll an Land. Es ist nichts mehr mit romantischem ankern. Buchten, die nicht als Fischfarm dienen, sind übervoll mit Charterschiffen, hier meist als Flotille mit 10 bis 15 Schiffen. Einsame Bucht - ade!

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Bella Italia

Bella Italia ist teuer, sehr teuer. Wir erreichen Sardinien nach einer stürmischen Überfahrt, denn der Mistral bläst ordentlich und so sind wir ziemlich schnell in Carloforte, im Süden Sardiniens angekommen.

Die Marina - wobei gesagt werden muß, es gibt hier drei, will 90 Euro für eine Nacht haben. Werner handelt sie auf 40 Euro runter und wir bekommen einen "Spezialplatz". Dafür mit allem drum und dran, Wasser, Strom, Internet inbegriffen. Wir sind zufrieden.

Nach 2 Tagen geht es weiter nach Sizilien. Leider mit wenig Wind.

Wie Freund Hubert sagt: Im August gibt es im Mittelmeer nur zwei Arten von Motorbooten - die mit und die ohne Segel.

Sizilien ist schön. Klares Wasser, meist grüne Berge an der Küste. Aber auch gier ist es teuer. Und so fahren wir von Ankerbucht zu Ankerbucht ohne einen Hafen anzulaufen.

 

Besuch auf einer Finca

Wir erreichen Ibiza. Hier reicht ein Wort : furchtbar! Wir sind für diese Urlaubsregion mindestens 40 Jahre zu alt.

Mallorca gefällt uns da schon besser. wir besuchen Freunde - Hubert und Farida, die wir von unserer Karibikzeit kennen. Sie haben sich nach ihrer Reisezeit hier nieder gelassen und sich eine kleine Finca gekauft. Noch ist alles sehr einfach, da grade umgebaut wird und auch der Garten ist noch sehr provisorisch. Aber man kann schon erkennen, mit viel Liebe und noch mehr Arbeit - das kann was werden.

Wir verbringen einen schönen Tag bei den beiden. Carlo kann sich austoben, auch wenn die vier Katzen nach kürzester Bekanntschaft lieber das Weite suchen.

Am nächsten Tag ist der Wind günstig und es geht weiter in Richtung Sardinien,

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"Plastikland" Spanien

Wir verlassen Gibraltar Richtung Osten, vorbei an mondänen Orten wie Marbella oder Torremolinos. Die Hafengebühren sind hier einfach zu hoch, über 100 Euro nur für das Anbinden des Schiffes für eine Nacht - das ist es uns nicht wert. Also vorbei an Hotelhochhäusern, eins neben dem anderen.

Dann ändert sich die Landschaft, die immer trockener wird. Hier beginnt die Plastiklandschaft. Ganze Landstriche sind unter riesigen weißen Plastikplanen verschwunden. Hier wachsen Tomaten, Auberginen ect. unter Planen um das kostbare Gießwasser nicht zu schnell verdunsten zu lassen. Das sieht jedoch sehr merkwürdig aus.

Wir besuchen die Städte Almeria und Cartagena. Beides Orte mit Geschichte und schönen Burgen. Das ist was für Werner!

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Bei den Affen

Nach ein paar kleineren Übernachtungshäfen erreichen wir "The Rock" - Gibraltar. Wir haben Glück mit dem Wind, der in der Straße von Gibraltar schnell mal 1-2 Windstärken über dem angesagten Wind liegt. Auch die Windrichtung meint es gut mit uns. Nach dem ewigen Ostwind in den letzten Wochen - endlich Nordwest, und schon geht es los.

Wir gönnen uns einen Marinaaufenthalt in der spanischen Marina von La Linea, gleich an der Grenze zu Gibraltar. Carlo darf Gibraltar, da England, nicht betreten. Wir haben einen tollen und preiswerten Liegeplatz mit Blick auf den Felsen.

Ein Ausflug führt uns auf den Affenfelsen( ohne Carlo - leider). Wir fahren mit der Cable Car hoch (und auch wieder runter). Es gibt eine tolle Aussicht und natürlich die Affen. Gelangweilte Fotoobjekte, die auch mal agressiv werden können, sprich beißen. Wir halten uns da lieber fern.

Es ist in jedem Fall ein Erlebnis diesen geschichtsträchtigen Ort zu besuchen.

Zweiter Punkt unseres Pflichtprogramms - Fisch und Chips essen. Naja - Touristennepp halt.

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Immer an der Wand lang

Das quasi kürzeste Stück Portugals ist die Algarve; der interessanteste Teil sind die knapp 30 Seemeilen zwischen Lagos und Vilamoura. Entlang der berühmten Felsenküste mit seinen Grotten und versteckten Sandstränden geht es in die Bucht von Portimao. Hier liegt der kleine Ort Ferrogudo, der noch nicht vom Tourismus überrollt ist, sondern noch recht ursprünglich daher kommt. Es ist ein Fischerdorf wie man es sich so vorstellt.

Die Lagune von Faro/Olhau ist ein weiterer schöner Landschaftsteil, den wir besucht haben.

Die Hafeneinfahrt ist recht spannend. Bei auflandigem Wind ist sie nicht möglich. Wir haben Glück, es geht mal grade so. Vor der Insel Culatra liegt ein großes Ankerfeld, in dem auch wir ein Plätzchen für uns finden. Man merkt nun - es ist Ferienzeit!

Wir erkunden die Lagune und die kleine Insel Culatra, die eigeentlich nur aus Sand  und jeder Menge Tagestouristen besteht.Trotzdem gibt es viel zu entdecken. Der Hafen gehört den Fischern und ist sehr quirrlig.

Weiter geht es. Langsam drückt die Zeit. Wir wollen noch im frühen Herbst in Griechenland sein.

Also auf nach Gibraltar!

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Seenebel

Wir segeln weiter nach Süden. Jeden Tag haben wir nun Nebel und das soll bis Lissabon so bleiben. Dazu wenig Wind, wir motoren die meiste Zeit. Ohne AIS ( Identifikationssystem für Schiffe) und Radar würde es nicht gehen. Das ist eine anstrengende Zeit, doch bald haben wir Lissabon erreicht. Dann soll es wärmer werden und der Nebel erreicht den Süden auch nicht.

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Fiesta in Portugal

Neuer Hafen, neues Glück! Wie der Zufall es will besuchen wir Povoa de Varzim an einem Freitag. Heute beginnt das Fest der Fischer der Südstadt. Mit viel Licht, Umzügen, Verkaufs- und Fressständen und zum Abschluß ein großes Feuerwerk.

Es ist unsere erste Fiesta, und so sind wir sehr neugierig. Es gibt viel zu sehen und zu bestaunen. Die Schönheiten des kleinen Städtchens haben sich heraus geputzt. Es gibt Tanz und Gesang. Mit einem Wort - es ist toll!

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Keine Abenteuer

Schon wieder sind über 2 Wochen vergangen. Wir segeln weiter ohne besondere Vorkommnisse entlang der spanischen Küste. Keine kleinen oder großen Abenteuer weit und breit. Wir besuchen die Orte Camarinas, Muros, Caraminal und segeln in die Ria de Vigo. Hier bleiben wir ein paar Tage in der kleinen Stadt Moana, genau gegenüber der Großstadt Vigo. Von hier aus besuchen wir per Fähre die Altstadt von Vigo. Machen einen Einkaufsbummel und ruhen uns in einer kleinen Bodega aus.

Derweil paßt Carlo auf unser Schiff auf. Ihm ist so ein Einkaufsbummel sowieso viel zu heiß und auch zu langweilig.

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Espana por favor!

Nun sind wir nach 2 1/2 Tagen Biskaya wohlbehalten in Spanien angekommen. Die Überfahrt war ruhig, keine großen Wellen, wenig Wind. Die meiste Zeit konnten wir flott segeln. Nur nachts haben wir für ein paar Stunden den Motor laufen lassen. Nun liegen wir in der Ria de Cedeira vor Anker und genießen die spanischen Momente. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint (meistens). Fischerboote tuckern an uns vorrüber, es ist erfrischend leer in der Bucht.

Wir unternehemen mit Carlo Spaziergänge am Strand, damit er auch die spanischen Hunde mal kennen lernt und wir die spanischen Herrchen und Frauchen.

In den nächsten Tagen geht es weiter nach la Coruna und dann über Cap Finisterre weiter nach Süpden.

Übrigens kam Carlos Pippipott gut zum Einsatz - Wiese geht halt immer.

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Biskaya zum dritten

Nun haben wir Camaret in der Bretagne erreicht. Die kleine Stadt ist der Ausgangspunkt für unsere Bikayaüberquerung ( mittler Weile die dritte). Von hier wollen wir in den nächsten Tagen nach Spanien aufbrechen. Das sind 330 Seemeilen an einem Stück.

Zuvor müssen wir aber noch ein paar Dinge erledigen. Auf unserer To-Do-Liste steht tanken, Wasser bunkern, einkaufen. Wichtig ist außerdem das Rigg zu checken, die Windsteueranlage prüfen. Der allerwichtigste Punkt ist allerdings Carlos "Pippipott". Wir haben eine flache Plastikkiste erstanden, die nun mit Katzenstreu und einem Stück Wiese vom Strand bestückt wird. Carlo hat schon mal Probe gesessen - aber ob das was wird?

Der Wind soll in den nächsten Tagen eher mäßig sein, dafür kommt er aus der richtigen Richtung. Somit wird aus den angestrebten 2 1/2 Tagen auf See eher etwas mehr werden.

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Austernessen

St. Vaast ist eine der ersten Adressen für die Austernzucht in der  Normandie. Der Hafen ist nur bei Flut erreichbar und von Le Havre kommend muß man sich genau ausrechnen, wann man ankommen muß, um bei geöffnetem Schleusentor in den Hafen fahren zu können. Alle anderen bleiben draußen im Mud liegen.

Wir erreichen den Hafen pünktlich und gehen gleich darauf mit unseren Freunden von der "Santos" zum Austernhändler. Wir erstehen 24 Austern für ein warmes und ein kaltes Austerngericht. Abends findet das Schlemmermahl (wenn man die Dinger mag  - ich nicht) auf Sturdy statt.

Bei Shrimps, Austern, frischem Baguette und kühlem Weißwein lassen wir es uns gut gehen.

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Im Keller

Wir sind im Moment in der Normandie, mit ihrer ewig langen Felsenküste. Aber auch mit einem enormen Gezeitenhub von über

9 Metern. Es ist wie Aufzug fahren. 6 Stunden im Keller, 6 Stunden nach oben. Wobei Häfen bei Ebbe nicht sonderlich attraktiv sind. Wir besuchen die größte Stadt der Normandie - Le Havre. Hier ist die 107 m hohe Kirche, die 1951 gebaut wurde, die größte Sehenswürdigkeit. Le Havre wurde im 2. Weltkrieg vollkommen zerstört und dann wieder modern aufgebaut. Das macht sie nicht unbedingt sehenswert. 

Nächster Halt: Frankreich

Unser erster Hafen in Frankreich ist Dünkirchen. Wir aktivieren unsere Fahrräder und besuchen den Wochenmarkt, der grade heute stattfindet!

Obst, Gemüse Käse und frisches Baguette finden den Weg in unseren Einkaufsbeutel.

Nachmittags besuchen wir den Strand. Carlo kann sich beim "Fahrradlaufen" und in der Weite des Sandstrandes austoben.

Nun hat er alle Seekrankheit vergessen.

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Belgien im Schnellgang

Besuch an Bord

Die belgische Küste ist verhätnismäßig kurz, dafür um so hässlicher. Viel Strand und Dünen (ganz nett) und noch mehr Hochhäuser aus den 60er und 70er Jahren. Teilweise ganz schön marode und leer stehend. Wie kann man eine Küste nur so vermanschen?

Wir legen nur in einem belgischen Hafen an -Ostende. Hier bekommen wir im Hafen Besuch vom belgischen Zoll. Die drei Beamten wollen es genau wissen und nehmen neben sämtlichen Daten über Schiff und Mannschaft auch eine Dieselprobe. Doch wir haben keinen roten Diesel im Tank (zollfrei und nur für Fischer) und uns somit nicht strafbar gemacht. das Gespräch mit den Beamten ist sehr freundlich und unterhaltsam. Nach einer halben Stunde sind sie wieder weg und die Schaulustigen auf der Hafenpromenade haben umsonst gewartet. keine Verhaftung in Handschellen in Sicht.

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Brückentage

Ein Ende ist in Sicht

Tag für Tag geht es weiter durch Hollands Kanäle. Hunderte Brücken(manche tolle Konstruktion darunter) bringen wir hinter uns. Vor allen Brücken müssen wir ein paar Minuten warten - manchmal auch reichlich länger. So ist es gut, daß wir mit Santos unterwegs sind. Da fühlen sich die Brückenwärter eher verpflichtet, die Brücke schneller zu öffnen.

Doch dann ist es endlich geschafft. Das offene Meer liegt vor uns. Aufatmen!

Von Vlissingen in der Westerschelde wird endlich wieder gesegelt und Meilen gemacht.

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Die Staande Mastroute

Quer durch Holland

Dieses Mal befahren wir die Route quer durch Holland in Nord-Südrichtung. Hinter der Insel Schiermonikoog gehr es durch das Wattfahrwasser, dann durch die Schleuse "Robbengatt" ins Landesinnere. Bei schönstem und warmem Wetter geht die Reise durch niedliche friesische Städtchen Dokkum und Leewarden. Hier bleiben wir ein paar Tage. Es ist Wochenende und die Holländer haben ihren Wandertag - Dokkum-Leewarden und zurück. Mit Musikkapellen, Blumen und vor allem viel Humor werden die Wanderer wie Helden empfangen. Wir genießen das ganz bequem aus der ersten Reihe.

In Leylestadt besichtigen wir den Nachbau der Batavia, die vor gut 200 Jahren vor Australien unterging.

Nur gut, daß wir heute nicht mehr so primitiv reisen müssen.

Nächste Station ist Haarlem. Eine sehenswerte Stadt mit einer alles beherschenden Kirche und schönen alten Häusern. Am Samstag ist Markttag. Holländische Spezialitäten sind Pflicht.

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