Ein kurzer Abstecher nach Süden - weil der Wind grade so passt - bringt uns nach Poros. Der beliebte Seglerort ist noch schön leer; nur wenige Charterschiffe sind bis jetzt unterwegs. Ein Bummel durch die Altstadt lässt Erinnerungen an frühere Urlaube wach werden.
Am nächsten Tag passt der Wind um Richtung Norden zu segeln. Am Cap Sounion mit seinem berühmten Marmortempel, gehen wir vor Anker. Hier können wir den Sonnenuntergang genießen, der in jedem Reiseführer hervor gehoben wird.
Über die Hafenstädte Lavrion und Porto Raphti segeln wir zur Insel Euböa.Die drittgrößte, langgestreckte Insel Griechenlands liegt ganz nahe am Festland. Wir besuchen nette Buchten und lernen noch nettere, sehr gastfreundliche Griechen kennen.
Dann erreichen wir Chalkis, die "Hauptstadt" der Insel Euböa. Nur 35 Meter trennen hier die Insel vom Festland. Durch diese Enge müssen alle Schiffe die gen Norden wollen. Eine Schiebebrücke verbindet beide Teile. Die Brücke öffnet, da mitten in der Stadt gelegen, nur einmal am Tag - natürlich nachts. In der Enge steht ein starker Tidenstrom mit bis zu 7 Knoten. Zwischen 4 und 7 Mal pro Tag ändert sich die Richtung des Stroms. Bis auf den heutigen Tag kann man nicht genau die Stillwasserzeit ausrechnen. Und so muss man auf einen Funkruf der Hafenpolizei warten, die bestimmt wann man die Enge befahren kann.
Das klappt ganz professionell; und so sind wir eine halbe Stunde später im Nordhafen fest. Unser Befahrenstermin, zusammen mit einem Frachter und 5 weiteren Segelschiffen, war um 22 Uhr. Es hätte aber je nach Mondphase auch um 4.30 Uhr sein können. Glück gehabt.
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